Ein Prozess. Das Protokoll.
Dokumentarfilm kurz, AT 2014, Farbe, 10 min., OmeU
Diagonale 2015
Regie, Buch, Kamera, Schnitt: Fiona Rukschcio
Produzent:innen: Fiona Rukschcio
Produktion: FFFR
Im Video verarbeitet Fiona Rukschcio den wahren Fall einer Vergewaltigung aus dem Jahr 1994. Während Offstimmen die protokollierten Aussagen vor Gericht wiedergeben, wird der Tatabend mit minimalistischen Skizzen und anonymisierten Fotografien nachgestellt. Rukschcios ästhetische Herangehensweise schließt dabei an ihre jahrelange Suche nach alternativen Bildern zum Thema Gewalt gegen Frauen an.
www.fiona-rukschcio.net
Katalogtext Diagonale 2015:
Wien 1994. Die Verhandlung einer Vergewaltigung.
Der Angeklagte: „Es war geplant ein intimer Abend zu zweit.“
Die betroffene Frau dagegen: „Ich habe klargestellt, dass ich
nicht mit ihm schlafen möchte.“ Während Offstimmen die
protokollierten Aussagen wiedergeben, wird der Tatabend mit
minimalistischen Skizzen und anonymisierten Fotografien
nachgestellt. Die Rekonstruktion bleibt bruchstückhaft:
Lässt sich die Erfahrung sexueller Gewalt – als fundamentale
persönliche Grenzverletzung
und Ausdruck eines gesellschaftlichen
Machtverhältnisses – von der bürgerlichen Institution
des Gerichts überhaupt nachvollziehen? Fiona Rukschcios
ästhetische Herangehensweise schließt an ihre jahrelange
Beschäftigung mit alternativen Bildern zum Thema Gewalt
gegen Frauen an – und fügt sich in die Kritik an diesbezüglichen
massenmedialen Bildpolitiken ein. (vy)