Diagonale
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Los Feliz
Spielfilm, AT 2016, Farbe, 101 min., OmeU
Diagonale 2016

Regie, Buch: Edgar Honetschläger
Darsteller:innen: Pauline Acquart, Yukika Kudo, Philippe Spall, Antonio Salines, Teco Celio, Cosimo Cinieri
Kamera: Piergiorgio Bottos, Daniel Hollerweger
Schnitt: Stefan Fauland, Edgar Honetschläger, Yorgos Mavropsaridis
Originalton: Claus Pitsch, Phillip Bladh
Musik: Peter Ablinger, Florencia di Concilio, Richard Strauss, Gustav Mahler, W. A. Mozart u.a.
Sounddesign: Charlie Campagna
Szenenbild: Conrad Reinhardt, Johannes Spalt, Brett Hatcher
Kostüm: Madeleine Notsitz, Christian A. Kahrer
Produzent:innen: Edgar Honetschläger, Robert Shulevitz, Yukika Kudo
Produktion: EDOKO INSTITUTE FILM PRODUCTION

 

Diagonale-Preis Sounddesign 2016
Bestes Sounddesign Spielfilm


Wer die Bilder macht, hat die Macht. Weil der christliche Westen seine Übermacht an den Osten zu verlieren droht, senden drei Kardinäle den Teufel, eine junge Italienerin und eine japanische Shintō-Göttin von Rom nach Hollywood, um die Vorherrschaft zu sichern. Das Roadmovie, das sich vor einem zweidimensionalen, gemalten Amerika entfaltet, ist eine eindrucksvoll inszenierte surreal-poetische und zugleich ironische Reflexion über die Leitbilder unserer Kultur.

In einem alten Mercedes Benz fahren die drei von Rom nach Nordamerika – vom Vatikan, dem Ursprungsort ikonografischer Kunst, nach Hollywood, in die gegenwärtige Fabrik hegemonialer Bildwelten. Das Roadmovie, das die Protagonist/ innen durch das „Land der Freiheit und der unbegrenzten Möglichkeiten“ führt, entfaltet sich nicht in, sondern vor tradierten Amerika-Bildern: vor zweidimensionalen Fantasiewelten, bemalten Leinwänden und gezeichneten, nicht selten von ikonischen Filmszenen inspirierten Kulissen, die in Bewegung versetzt werden und so die Illusion der Reise erzeugen: „Christians sell illusion to everyone … freedom, love, three dimensions.“ Die Theologie hat das Terrain der Kunst Hollywood überlassen – christliche Motive, die musealisierten Bildwelten der Religion, werden nun vom Kino verwaltet. In Los Feliz überführt der Künstler und Filmemacher Edgar Honetschläger christliche Elemente in einen offenkundig konstruierten Kosmos und widmet sich dabei wiederkehrenden existenziellen und ästhetischen Kategorien, aus denen sich Hollywoods Imaginationen speisen. Es sind Bilder und Themen, die unser Weltverständnis, unsere Handlungsweisen prägen: Gewalt, Verrat, Liebe, Jugend, Schönheit, Glück, Ruhm, Tod, der dualistische Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Fiktion und Realität. Eine unfassbar aufwendig und eindrucksvoll inszenierte surreal-poetische und zugleich ironische Reflexion über Genrekonventionen als Leitbilder und die Verfasstheit unserer Kultur.
(Katalogtext, mk)

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Von der Konzeption bis zur Fertigstellung von Los Feliz vergingen 14 Jahre, und es ist nichts weniger gelungen, als das erste Roadmovie in der Geschichte des Films zu schaffen, das im Studio gedreht wurde.
(Pressenotiz)

Es ist ein Märchen, sowohl Komödie als auch Tragödie, das mit Humor und Ironie die globale Omnipräsenz von westlichen Bildwelten und Hollywoodfilmen nachzeichnet und dabei dennoch sich selbst und das Genre Roadmovie nicht allzu ernst nimmt.
(Produktionsnotiz)

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