Diagonale
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Film: Was bleibt? Alexander Horwath im Gespräch
Farbe, 90 min.
Diagonale 2017

Regie:

 

Alexander Horwath (Direktor Österreichisches Filmmuseum) im Gespräch mit Birgit Kohler (Ko-Direktorin Arsenal – Institut für Film und Videokunst, Berlin). Diskussion nach einer kurzen Mittagspause im Anschluss an das Screening von Cinema Futures. Eintritt frei, Zählkarten an der Kinokassa.

Diagonale im Dialog
Im Kino über das Kino sprechen
Mit Unterstützung des Diagonale-Hauptsponsors Steiermärkische Sparkasse

Der Film, so wie er 120 Jahre lang wirkmächtig war, ist kein Objekt, sondern ein mechanisch-analoges Projektionsereignis. Sofern man ihn als legitimen Teil der Kulturgeschichte betrachtet, wird seine tatsächliche Überlieferung nur in dieser Form gewährleistet sein – neben dem großen, wirtschaftlich (und im Medienalltag) schon längst dominanten Gebiet des digital faksimilierten bzw. von vornherein digitalen „Films“ im File-Format.
Mit seiner nachhaltigen, auf tatsächliche Überlieferung bedachten Politik der Filmbewahrung spielt Österreich, neben Schweden und Frankreich, in diesem Kontext eine Vorreiterrolle. Nachdem die Stichhaltigkeit einer solchen Politik von individuellen und institutionellen Akteur/innen schon lange beschworen und in der Museumspraxis erfolgreich erprobt worden ist, hat das Kulturministerium vor Kurzem die Errichtung eines „Film Preservation Center“ im öffentlichen Eigentum angekündigt. Dessen Ziel ist die Fortführung der analogen Kopier- und Sicherungspraktiken für die Kulturtechnik Film (nach dem Hinscheiden sämtlicher privaten Kopierwerke in Österreich). Das Spektrum aller relevanten Non-Profit-Interessen auf diesem Gebiet soll als Arbeits- und Steuerungsgrundlage für die neue Einrichtung dienen. Auch international – vor allem seitens nachkommender Generationen im Film- und Kunstsektor – mehren sich die Anzeichen für eine Renaissance zukunftsträchtiger Preservation-Praktiken und -Begriffe.
Der Beruf, der sich der Ausstellung, Vermittlung und Überlieferung des Films als einer eigenständigen Kulturtechnik und Kunstform widmet, heißt Film Curatorship. Darin steckt das trendige „Kuratieren“ ebenso wie die Pflege, der Schutz, die Sorge um den Film. Nach 16 Jahren in diesem Beruf stellt sich für mich die Frage, ob die Übung (wie es in Fritz Langs Moonfleet heißt) zumindest in Maßen beneficial war. Ob also am Ende dieser „Lebensabschnittspartnerschaft“ eine optimistische Perspektive denkbar ist: dass die Praxis der Filmüberlieferung ihr jüngstes Krisental unbeschadet überstehen wird.
(Alexander Horwath)

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