Boomerang
Spielfilm kurz, AT 2018, Farbe, 20 min.
Diagonale 2018
Regie, Buch: Kurdwin Ayub
Darsteller:innen: Hasan Ali Mete, Law Wallner, Atlana Puntigam, Arthur Berghammer, Mercedes Echerer, Inge Maux, Angelika Niedetzky, Tom Feichtinger
Kamera: Caroline Bobek
Schnitt: Roland Stöttinger
Originalton: Nora Czamler
Musik: N.N.
Sounddesign: Rudi Pototschnig
Szenenbild: Mira König
Kostüm: Mira König
Weitere Credits: Maske: Wiltrud Derschmidt
Regieassistenz: Denise Teipel
Script: Julia Reiter
Produktionsleitung: Marlies Faulend, Vincent Lucassen
Produktionskoordination: Bianca Okresek
Produzent:innen: Ebba Sinzinger, Vincent Lucassen
Produktion: WILDart FILM
Vor dem Haus wartet ein Mann im
Auto. Kommt da noch jemand? Er
scheint nicht in Eile. Ein Mädchen
spaziert vorbei. Sie ist auf dem Weg
zur Einweihungsparty ihrer Mutter.
Der Mann im Auto möchte auch
mit hinauf. „Geh weg, Papa, du bist
peinlich“, sagt das Mädchen. – „Ich
liebe dich“, antwortet der Vater.
Mit unbekümmerter Sicherheit
erzählt Regisseurin Kurdwin Ayub
ihre Geschichte zwischen albernem
Witz und profunder Melancholie.
Ein bemerkenswerter Kurzfilm.
Kurios, dass der Snapchat-Filter, durch den
Dana ihre Eltern betrachtet, die vor ihr auf dem Sofa
sitzen, die Realität nicht so grotesk verzerrt, wie zu
erwarten wäre. Der Kopf ihres Vaters auf dem Körper
einer tanzenden Ballerina kann es kaum aufnehmen
mit der Tatsache, dass dieser an jenem Abend
schon stundenlang vor dem Haus gewartet hatte,
bis er sich in einem günstigen Moment doch auf die
Housewarming-Party von Danas Mutter schleichen
konnte. Nun sitzen sie da. Getrennt und unversöhnt.
Gemeinsam. Soll man da lachen oder weinen?
Bemerkenswert ist Kurdwin Ayubs unbekümmerte
Sicherheit, mit der sie sich zwischen albernem
Witz und profunder Melancholie bewegt. Boomerang
markiert einen Entwicklungsschritt für die junge
Regisseurin, die ihre Figuren in einer biografisch
gefärbten Umwelt verortet.
(Katalogtext, az)