Cinema Next Breakfast Club’20
Das späte Frühstück auf der Diagonale
Im Film Breakfast Club von John Hughes müssen fünf rebellische Teenager um sieben Uhr früh zum Nachsitzen antreten. Ganz so streng ist der Cinema Next Breakfast Club nicht: So zeitig aufstehen und nachsitzen muss hier niemand, aber dazusetzen kann man sich, und nachdenken. Und reden ist sogar erwünscht! Beim Breakfast Club kommen gesprächswillige Menschen zusammen, um sich in gemütlicher Atmosphäre gemeinsam mit Fragen auseinanderzusetzen, die auch den Filmnachwuchs betreffen.
Das etwas andere Frühstück auf der Diagonale bietet Raum für Vernetzung und lädt zum Gedankenaustausch ein. Eröffnet werden die morgendlichen Treffen mit Interventionen zu einem Tagesthema. Diese Statements bieten den Teilnehmer/innen den Impuls zu ergebnisoffenen Diskussionsrunden in Kleingruppen oder im Plenum.
Die Teilnahme am Breakfast Club ist kostenlos. Aufgrund der Platzbeschränkung wird frühzeitiges Erscheinen empfohlen!
Breakfast #1, Donnerstag, 26. März:
Drehbuchautor/innenkino
Der österreichische Film ist reich an Größen des sogenannten Autorenkinos. Ihre Namen sind weltweit bekannt. Sie schreiben Drehbücher und verfilmen sie selbst. In der jüngeren Generation ist das Bild oft dasselbe: Buch und Regie sind selten getrennt. Welche Folgen hat das für die vielen Kreativen, sie sich ausschließlich auf das Schreiben von Büchern konzentrieren oder an der Filmakademie Buch und Dramaturgie studieren? Ist das Schreiben fürs Fernsehen ein Ausweg? Wie können junge Autor/innen in der Filmbranche Fuß fassen, und welche Modelle der Zusammenarbeit zwischen Regie und Drehbuch gibt es? Wird dies ausreichend gefördert? Ein Plädoyer für mehr Drehbuchautor/innenkino!
Breakfast #2, Freitag, 27. März:
Vor der Kamera: Jungschauspieler/innen
Beim zweiten Breakfast Club wollen wir die Situation junger Schauspieler/innen kennenlernen und diskutieren: Wie kommt man eigentlich als junge/r Schauspieler/in vor die Filmkamera? Welche Wege sucht man, welche Chancen hat man, auf welche Hürden trifft man? Wird man während der Schauspielausbildung – ob an einer privaten Schule wie der filmacademy oder am universitären Max Reinhardt Seminar – auf das Filmbusiness und den Drehalltag angemessen vorbereitet? Und wissen die Filmkreativen hinter der Kamera, wie sie mit Jungschauspieler/innen arbeiten müssen? Wir laden ein zum Erfahrungsaustausch.
Breakfast #3, Samstag, 28. März:
Überlebensstrategien
„Trinken Sie Alkohol?“ „Rauchen Sie?“ „Hat Ihre Tätigkeit als Filmschaffende/r Auswirkungen auf Ihre Gesundheit?“ Das sind nur drei Fragen einer neuen Erhebung zur sozialen Lage der Filmschaffenden in Österreich. Das Wissen um die psychischen und physischen Belastungen von Filmschaffenden veranlasste die Verfasser/innen der Studie, auch Fragen zum gesundheitlichen Befinden in die Analyse zu inkludieren. Das Arbeiten in Filmbranche und Filmkultur mag privilegiert sein, ist aber auch mit unangenehmen Begleiterscheinungen verbunden: Prekarität, Erwartungsdruck, Kreativstress, Zukunftsängste, Erfolge und Misserfolge, Anerkennung und Ablehnung … Wie gehen junge Filmschaffende damit um? Was und wer hilft?
Eine Veranstaltung der Diagonale in Kooperation mit Cinema Next – Junges Kino aus Österreich.
Cinema Next ist eine 2011 gegründete und aus dem Studierendenfilmfestival film:riss entstandene Initiative, die junges Kino aus Österreich u. a. in Screenings, Diskussionsformaten und Porträts fokussiert. Der Breakfast Club wurde zum ersten Mal 2016 veranstaltet und wird von den Projektgründer/innen Katja Jäger und Dominik Tschütscher gemeinsam mit den Teammitgliedern Bojana Bregar und Michelle Koch gestaltet.