Cinema Next Breakfast Club’23
Das späte Frühstück auf der Diagonale
Im Film Breakfast Club von John Hughes müssen fünf rebellische Teenager um sieben Uhr früh zum Nachsitzen antreten. Ganz so streng ist der Cinema Next Breakfast Club nicht: So zeitig aufstehen und nachsitzen muss hier niemand, dazusetzen kann man sich freiwillig, und reden ist sogar erwünscht! Beim Breakfast Club kommen gesprächswillige Menschen zusammen, um sich in gemütlicher Atmosphäre gemeinsam mit Fragen auseinanderzusetzen, die auch den Filmnachwuchs betreffen. Das etwas andere Frühstück auf der Diagonale bietet seit 2016 Raum für ungezwungene Vernetzung und lädt zum Gedankenaustausch auf Augenhöhe ein. Eröffnet werden die morgendlichen Treffen mit Inputs zum Tagesthema. Diese Inputs bieten den Teilnehmer*innen den Impuls zu offenen Diskussionsrunden.
Die Teilnahme am Breakfast Club ist kostenlos. Aufgrund der Platzbeschränkung bitten wir um Anmeldung: info(at)cinemanext.at
Die vorhandenen Sitzplätze sind leider schon vergeben, es gibt derzeit nur noch eine Warteliste! Angemeldete Kolleg*innen bitten wir, bis 11.20 Uhr da zu sein – danach öffnen wir die Reservierungsliste.
Ablauf:
Frühstück von 11–11.30 Uhr
Inputs und Diskussion von 11.30–12.30 Uhr
Ausklang bis 13 Uhr
Begleitmusik von Public System Beat Department
Breakfast-Thema: (Alb-)Traum Debütfilm
Er ist das erste große Ziel vieler junger Filmemacher*innen: der Debütfilm. Der Weg dorthin ist nicht ganz so einfach, vor allem dann, wenn man den ersten Langfilm nicht mit einem kleinen Budget machen möchte, sondern große Finanzierungspartner wie das Österreichische Filminstitut oder den Filmfonds Wien gewinnen möchte. Welche Produktionsfirma gibt mir, ob Autor*in, Regisseur*in, Editor*in oder Produzent*in, die Chance meinen Erstlingsfilm zu realisieren? Manchmal gründen junge Produzent*innen eine Firma, um ihre eigenen Projekte einreichen zu können. Nur welche Förderstelle schenkt einem jungen Unternehmen ohne Referenzfilme und entsprechende Erfahrung das Vertrauen?
Die Suche nach einer Produktionsfirma ist dabei aber nur eine von vielen Herausforderungen: Das Verfassen eines förderfähigen Drehbuchs kann für Autor*innen, die oft frisch vom Kurzfilm kommen, zur Tortur werden. Steht das Drehbuch, beginnt der oft ebenso mühsame Finanzierungsmarathon. Das Drehbuch wird womöglich weiterentwickelt, um Feedback von Förderstellen einzuarbeiten oder auf Bedürfnisse beispielsweise von Sendern einzugehen. Um es fördergerecht oder auch vermeintlich publikumsfreundlich zu gestalten, wird es, wie ein junger Filmemacher mal formulierte, mitunter „weichgeschliffen“. Der Druck auf die jungen Filmtalente, mit einem hoch budgetierten Film (oft in Millionenhöhe) den großen Karrieresprung zu machen, wächst. In Vertragsverhandlungen gehen viele ohne Wissen und Erfahrung. Oft ist ihre einzige Anlaufstelle die Produktionsfirma, die sich neben einem tollen Debüt natürlich besonders eines erhofft: dass das vielleicht etwas unerfahrene Team das Budget einhält.
Es gibt natürlich auch Beispiele, bei denen alles konstruktiv und motivierend läuft und alle an einem Strang ziehen, um eine starke Vision auf die Leinwand (oder ins Fernsehen) zu bringen und die erhoffte Visitenkarte vorzulegen. „Ich hatte alle Freiheit und immer die Unterstützung, die ich brauchte“, sagte ein*e Filmemacher*in im persönlichen Gespräch. Aber es gibt auch andere Erzählungen: „Es ist ein anderer Film geworden, als ich es mir gewünscht hätte“, meinte jemand, und „ich habe den Film nicht so machen dürfen, wie ich ihn eigentlich wollte“, jemand anderer. Der schöne Traum vom tollen Filmdebüt endete auch schon in Frust, in Streit und womöglich auch mit einem Film, der nicht so stark ist, wie er hätte sein wollen.
Dass der Weg zum geglückten Debütfilm kein Zuckerschlecken ist, ist wohl allen bewusst. Aber ein geplatzter Traum sollte auch nicht daraus werden. Worauf muss man achten, damit die erste Chance keine vertane wird? Beim Breakfast Club laden wir zum Erlebnisbericht und zum Erfahrungsaustausch.
Mit Inputs von Özgür Anil, Clara König, Bianca Gleissinger, Lukas Rinner, Sebastian Schreiner und Lena Weiss.
Cinema Next ist eine 2011 gegründete und aus dem Studierendenfilmfestival film:riss entstandene Initiative, die jungen Film aus Österreich u. a. in Screenings, Diskussionsformaten und Porträts fokussiert. Der Breakfast Club wurde zum ersten Mal 2016 veranstaltet und wird von den Projektgründer*innen Katja Jäger und Dominik Tschütscher gemeinsam mit den Teammitgliedern Bojana Bregar und Michelle Koch gestaltet.