| Diagonale ’25 | Trailer |
Eine Koproduktion von Diagonale und Kunsthaus Graz
Für die Diagonale ’25 gestaltete die Künstlerin und Filmemacherin Simona Obholzer den Trailer mit dem Titel The Lawn is the Most Pleasant Sight in the Scenery. Rasen muss atmen, heißt es in der Gartenpflege. Atmen müssen aber auch die Filme auf der Leinwand. Im diesjährigen Diagonale-Trailer, einer Weiterführung ihres Films DIN 18035, atmet beides zugleich. Einstellung für Einstellung, mit fast mathematischer Präzision führt die Künstlerin vor, wie die funktionale Überformung der Natur das Unheimliche gebiert, während schon das erste Bild die Tiefen der Filmgeschichte evoziert: Schlieren ziehen übers Gras, den phantasmatischen Überblendungen des stummen Kinos gleich. Der vermeintliche Filmtrick entpuppt sich als einfache Schutzfolie. Und doch sind auch bei Obholzer resolute Geister-hände am Werk. Was nicht passt, wird passend gemacht. Gleichwohl bleibt stets ein Überschuss, eine Aufwallung.
Ausstellung im Kunsthaus Graz:
Simona Obholzer
Angenehm für das Auge, weich für die Füße
Wie fühlen sich Wolken unter den Füßen an? Kann ein Rasen unendlich sein? Und wie lenkt der Boden, auf dem wir uns bewegen, unseren Blick? Simona Obholzer lädt im Kunsthaus Graz dazu ein, Boden als fundamentalen Untergrund neu zu ent-decken. Ihre Installation im höhlenartigen Space03 verbindet reduzierte Formen mit subtilen Sinneseindrücken, hinterfragt gewohnte Perspektiven und eröffnet spielerisch neue Sichtweisen. Klang und Bewegung durchziehen den Raum und machen ihn im Stehen, Sitzen oder Liegen erfahrbar. Kuratiert von Katia Huemer.
Eröffnung: Fr 28. März, 11 Uhr
Ausstellungsdauer: 29. März bis 21. April 2025
Die Regisseurin

Simona Obholzer © Paul Pibernig
Simona Obholzer (*1982, Österreich) lebt und arbeitet als bildende Künstlerin in Wien. Sie absolvierte die Schule für künstlerische Fotografie Wien bei Friedl Kubelka und studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien Bildende Kunst im Fachbereich Video und Videoinstallation. Ein Studienaustausch führte sie an die Glasgow School of Art, an der sie im Department of Fine Art Photography studierte. 2013 wurde sie mit dem Ö1-Talentestipendium für Bildende Kunst ausgezeichnet. Es folgten weitere Stipendien und Auszeichnungen, darunter 2016 der Förderpreis für zeitgenössische Kunst des Landes Tirol, 2015 das START-Stipendium für Video und Medienkunst sowie das Auslandsatelier der Stadt Wien in der Cité Internationale des Arts in Paris. Seit 2009 betreibt sie eine rege Ausstellungstätigkeit, ihre Arbeiten sind in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen zählen Was willst du denn mit all dem Schnee auf der ganzen Welt? Startgalerie im MUSA Wien (2016); Oh! le beau point de vue Galerie im Andechshof, Innsbruck (2016) und banking Bankett, Bank Austria Galerie (2015).
Ihre Videoarbeiten laufen auf nationalen und internationalen Festivals. Gemeinsam mit Nathalie Koger und Marlies Pöschl ist sie Gründungsmitglied der Golden Pixel Cooperative, einer Plattform zur Videoproduktion und -distribution. In Simona Obholzers Arbeiten verschränken sich bild- und wahrnehmungstheoretische Fragestellungen. Aspekte von Bewegung, vermittelt durch Serialität oder durch das Bewegtbild an sich, sind wiederkehrende Elemente. Ihre Arbeiten folgen genauen kompositorischen Rahmenbedingungen und arbeiten mit konzeptionellen Querverweisen. 2024 wurde sie auf der Diagonale mit dem Preis für Innovatives Kino der Stadt Graz für DIN 18035 ausgezeichnet.