| Diagonale | Jurys 2024 |
Im Rahmen der Diagonale werden auch zur kommenden Ausgabe 2024 Österreichs höchstdotierte Filmpreise mit gesamt rund € 111.500 durch internationale Jurys verliehen und dadurch die Vielzahl an Leistungen, die mit der Herstellung eines Filmes verbunden sind, gewürdigt.
Jury Spielfilm
Ortrun Bauer (Kamerafrau, Editorin, AT)
Geboren in Berlin. Ortrun Bauer studierte Violoncello an der Kunstuniversität Graz, anschließend absolvierte sie ein Doppelstudium Kamera und Schnitt an der Filmakademie Wien. Seither dreht und schneidet sie Spielfilme, Dokumentationen, Opern-, Tanz- und Experimentalfilme sowie Multimedia- und Videokunstfilme. Ihre Arbeiten waren zu sehen auf den Hofer Filmtagen, der Viennale, der Diagonale, den Kurzfilmtagen Oberhausen. Die Gestaltung von Dokumentationen tritt immer mehr in den Vordergrund, nebenbei wird leidenschaftlich auf einer Bolex 16mm gedreht. Ortrun Bauer ist Mitglied bei den Cinematographinnen, Women* Cinematographers Network, und der Österreichischen Filmakademie.
Elena Meilicke (Filmkritikerin, DE)
Elena Meilicke ist Medien- und Kulturwissenschaftlerin. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität der Künste Berlin und im künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsprojekt „Confronting Realities. Arbeit an filmischen Autosoziobiografien“, das an der Filmakademie Wien angesiedelt ist. Ihre Dissertation „Paranoia und technisches Bild“ ist 2021 erschienen, aktuell arbeitet sie an einer Monographie zur Film-, Medien- und Kulturgeschichte der Resilienz. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind Medien und Gender, feministische Filmwissenschaft sowie Geschichte, Theorie und Praxis der Filmkritik. Als Filmkritikerin schreibt Elena Meilicke regelmäßig für Kunst- und Kulturzeitschriften wie „Cargo“, „Merkur“ und „Texte zur Kunst“ und wurde mit dem Siegfried-Kracauer-Preis für Filmkritik ausgezeichnet.
Silvan Zürcher (Drehbuchautor, Produktion, Regie, CH)
Silvan Zürcher, geboren 1982 in Aarberg (Schweiz), hat in Bern und Zürich Philosophie, Filmwissenschaft und Germanistik studiert, anschließend Filmproduktion an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). 2013 wurde sein erster Langspielfilm Das merkwürdige Kätzchen im Forum der Berlinale uraufgeführt. Es folgten zahlreiche int. Festivals (u.a. Toronto, Cannes, New Directors/New Films) und Preise (u.a. Preis der „Standard-Leser“ der Viennale). 2021 feierte Das Mädchen und die Spinne im int. Wettbewerb Encounters der Berlinale Premiere, wo er den Preis für die Beste Regie und den FIPRESCI-Preis erhielt. Drehbuch und Schnitt wurden beim Preis der deutschen Filmkritik und Mar del Plata IFF ausgezeichnet. Aktuell befindet er sich mit dem letzten Teil der Tier-Trilogie Der Spatz im Kamin in Postproduktion. Er war 2022 Mitglied der Encounters-Jury der Berlinale und ist Mitglied der Europäischen Filmakademie.
Jury Dokumentarfilm
Dunja Bialas (Filmpublizistin, Festivalleiterin, DE)
Dunja Bialas, Filmkritikerin und Kuratorin. Studium der Romanistik und der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft in München und Paris. Seit 2000 ist sie Redakteurin des Online-Filmmagazins artechock. Von 2002 bis 2013 war sie als Kuratorin beim Dok.Fest München tätig. 2006 gründete sie das Filmfestival UNDERDOX für experimentelle und dokumentarische Zwischenformen zusammen mit Bernd Brehmer vom Werkstattkino-Kollektiv. Im Verband der deutschen Filmkritik war sie von 2013-2023 Vorstandssprecherin. 2014 gründete sie VIDEODOX, Biennale für Videokunst, 2015 mitbegründete sie die Woche der Kritik Berlin. Seit 2018 unterrichtet sie außerdem „Filmkritik“ an der Ludwig-Maximilans-Universität München. Sie lebt und arbeitet in München.
Tsveta Dobreva (Festivaldirektorin, FR)
Die gebürtige Bulgarin Tsveta Dobreva studierte Kino, Management und kulturelles Projektmanagement in Deutschland (Bochum) und Frankreich (Paris und Montpellier). In Deutschland arbeitete sie unter anderem für die Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010, bevor sie 2014 zum Goethe-Institut in Paris kam, wo sie für europäische und internationale Projekte verantwortlich war. Von 2015 bis 2018 war sie stellvertretende Direktorin und Leiterin des Programmbereichs am Goethe-Institut in Marseille. Im Dezember 2018 trat sie dem FIDMarseille-Team als Generalsekretärin und dem FIDLab-Auswahlkomitee bei. Im April 2022 wurde sie zur Direktorin des FIDMarseille ernannt.
Cem Kaya (Regisseur, DE)
Geb. 1976 in Schweinfurt. Regisseur, Produzent, Kameramann, Editor. Studium: Kommunikationsdesign an der Merz Akademie, Stuttgart. Arbeitete zunächst als Producer, Cutter und Regisseur für Werbefilme und Musikvideos. 2010 und 2014: Erste abendfüllenden Dokumentarfilme über türkische Pop-Kultur: Arabeks (2010) und Remake, Remix, Rip-Off (2014). 2017 Bildgestaltung für den investigativen Film 77sqm_9:26min der Londoner Gruppe Forensic Architecture. Aşk, Mark ve Ölüm / Liebe, D-Mark und Tod (2022) handelt von der Musikkultur türkeistämmiger Arbeitsmigrant:innen in Deutschland. Der Film gewann auf der Berlinale 2022 den Zuschauerpreis.
Jury Schauspielpreise
Ute Baumhackl (Chefreporterin Kultur und Gesellschaft, Kleine Zeitung, AT)
Geboren 1968 in Graz, aufgewachsen in der Südsteiermark. Studium diverser Fremdsprachen (Arabisch, Englisch, Russisch). Seit 2005 Redakteurin in der Kleinen Zeitung, 2013 – 2023 Ressortleiterin Kultur & Medien, seit 2024 Chefreporterin Kultur & Gesellschaft.
Zeynep Buyraç (Schauspielerin, AT)
Zeynep Buyraç ist Schauspielerin, geboren und aufgewachsen in Istanbul. Sie absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, die Tanzausbildung am Pera Konservatorium Istanbul. Engagements führten sie u.a. an das Landestheater Linz, Stadttheater Klagenfurt, Bregenzer Festspiele, Staatstheater Ankara, das Slowakische Nationaltheater und das Werk X Wien. Darüber hinaus steht Zeynep Buyraç regelmäßig für TV und Filmprojekte vor der Kamera und ist seit 2023 Ensemblemitglied am Burgtheater.
Christian Konrad (Ressortleiter Film, ORF, AT)
Studierte klassische Gitarre an der Musikhochschule in Wien. Begann nach seinem Studium beim ORF als Ferialpraktikant bei den “Kunststücken”, wechselte später in die Kultur und landete schließlich im Filmressort. Seit Oktober 2010 ist er der Leiter des Filmressorts im ORF.
Marion Mitterhammer (Schauspielerin, AT)
Marion Mitterhammer (* 1965 in Bruck a.d. Mur) studierte zunächst an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Graz. Nach ihrer Ausbildung ging sie nach Deutschland und übernahm ein Engagement am Theater Baden-Baden. Sie spielte bei den Salzburger Festspielen und ging schließlich für zwei Jahre an das Theater in der Josefstadt in Wien. 1992 besetzte Bernd Fischerauer die damals unbekannte Schauspielerin als Lotti von Mitzko in seinem Mehrteiler Der Salzbaron. Die Rolle brachte Mitterhammer 1994 die Auszeichnung als Beste Nachwuchsschauspielerin des Österreichischen Filmpreises ein und war der Beginn ihrer Fernsehkarriere.
Goran Rebić (Regisseur, AT)
Goran Rebić wurde 1968 in Vršac in der Vojvodina im ehemaligen Jugoslawien geboren. 1969 migrierte er mit seinen Eltern nach Wien, wo er später Regie an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst (Filmakademie) studierte. In seinem ersten Film, Gekommen bin ich der Arbeit wegen (AT 1987), begleitet Goran Rebić seinen Vater an dessen Orte der Arbeitssuche und legt einen der ersten österreichischen Gastarbeiterfilme vor. Es folgen zwei essayistische Dokumentarfilme zu Georgiens Unabhängigkeit (During the Many Years, AT 1991) sowie dem dortigen Bürgerkrieg (Am Rande der Welt, AT 1992). 1997 entsteht Jugofilm (Thomas Pluch Spezialpreis der Jury bei der Diagonale ’98), Ein Jahr später tritt Rebić in Florian Flickers Spielfilm Suzie Washington (AT 1998) als Schauspieler in Erscheinung. Für The Punishment (AT 2000) erhält Goran Rebić 2000 den Großen Diagonale-Preis.
Jury Kurzspielfilm
Natascha Gangl (Schriftstellerin, AT)
Schriftstellerin, Hörspiel– und Theatermacherin, geboren 1986 in Bad Radkersburg. Erforscht Sprache in unterschiedlichen Aggregatzuständen: geschrieben, inszeniert, collagiert, gesprochen, performt – auf Theaterbühnen, in Konzert- und Ausstellungsräumen, im Buch, auf Platte, in Radioformaten wie Hörspielen, Radioessays oder Features. Nach vielen Jahren in Spanien und Mexiko lebt und arbeitet sie heute in Wien.
Mo Harawe (Regisseur, AT)
Mo Harawe wurde in Somalia, geboren. Er hat visuelle Kommunikation und Film studiert. Er hat mehrere Kurzfilme gedreht, die auf internationalen Filmfestivals gezeigt wurden und zahlreiche Preise gewonnen haben.
Florian Widegger (Kurator, AT)
Florian Widegger (*1986 in Schärding/Inn) studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und arbeitet seit 2007 in unterschiedlichen Positionen im Filmbereich. Seit 2017 ist er Programmleiter und Kurator im METRO Kinokulturhaus des Filmarchiv Austria und Herausgeber von Publikationen u.a. zu Karin Brandauer, Axel Corti und Götz Spielmann. Er verfasst außerdem regelmäßig Beiträge für die Filmzeitschriften Deadline und Celluloid Filmmagazin.
Jury Kurzdokumentarfilm
Karin Berger (Regisseurin, AT)
Karin Berger, geboren in Niederösterreich, Regisseurin und Autorin, studierte Ethnologie und Politikwissenschaft in Wien. Ab den frühen 80er Jahren filmische und wissenschaftliche Arbeiten in feministischen und zeitgeschichtlichen Kontexten. Es entstehen Dokumentarfilme, Buchpublikationen, Installationen. Der Schwerpunkt ihres Interesses liegt auf biografischem Erinnern zu den Auswirkungen des Nationalsozialismus. Im Kollektiv arbeitet sie Mitte der 80er Jahre an einem österreichweiten Interviewprojekt zu Frauen im Widerstand gegen das NS-System, der Film Küchengespräche mit Rebellinnen und das Buch Der Himmel ist blau. Kann sein. erscheinen. Während der sich über etwa 25 Jahre erstreckenden Zusammenarbeit mit der Romni und Zeitzeugin Ceija Stojka entstehen zwei Bücher und die Filme Ceija Stojka und Unter den Brettern hellgrünes Gras, 2023 kommt Wankostättn – Ein Überlebender erzählt heraus.
Norbert Pfaffenbichler (Filmemacher, AT)
Der gebürtige Steyrer Norbert Pfaffenbichler (*1967) ist Künstler, Filmemacher und Kurator. Er studierte Visuellen Mediengestaltung an der Universität für Angewandte Kunst, Wien. Zahlreiche Festivals und Ausstellungen im In- und Ausland.
Julia Zutavern (Kritikerin, Filmwissenschaftlerin, CH)
Julia Zutavern (*1980) studierte Filmwissenschaft, Literatur, Publizistik und Journalistik in Zürich und Hamburg, war mehrere Jahre (Ober-)Assistentin und Dozentin am Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich (2006-2018), Dozentin für Medienethik an der Fachhochschule Graubünden (2020-2023), Mitherausgeberin der Zeitschrift Montage AV (2013-2018), Vorstandsmitglied der Internationalen Kurzfilmtage Winterthur (2006-2010) und freie Mitarbeiterin der DOCMINE Productions (damals Condor Films, 2005-2008). Seit 2009 schreibt sie Film- und Serienkritiken u.a. für die WOZ, das Filmbulletin und den Tages-Anzeiger.
Jury Innovatives Kino
Elena Duque (Filmemacherin, Kuratorin, ES)
Die spanisch-venezolanische Elena Duque ist Filmemacherin, Programmiererin, Autorin und Lehrerin. Ihre experimentellen und animierten Arbeiten behandeln Themen wie Identität und Zugehörigkeit durch plastische Übungen zu Orten, Objekten und Texturen und wurden auf verschiedenen internationalen Festivals und Institutionen gezeigt. Sie ist Programmgestalterin der (S8) Mostra de Cinema Periférico in A Coruña, Professorin an der Universidad Camilo José Cela in Madrid und hält regelmäßig Workshops und Vorträge. Sie war Gastprogrammgestalterin bei der letzten Ausgabe von Doc’s Kingdom, einem Dokumentarfilmseminar in Portugal, und war 10 Jahre lang Programmgestalterin des Europäischen Filmfestivals in Sevilla. Sie hat Programme für Festivals und Institutionen wie die San Francisco Cinematheque, das Images Festival in Toronto, VideoEx in Frankfurt und viele andere kuratiert.
Christina Li (Kuratorin, Kunstkritikerin, NL)
Christina Li ist Kuratorin und Autorin und lebt und arbeitet in Amsterdam. Als Direktorin von Spring Workshop, Hongkong (2015-17) kuratierte sie Projekte wie A Collective Present (2017), Wu Tsang: Duilian (2016) und Wong Wai Yin: Without Trying (2016). Zu ihren jüngsten Ausstellungen gehört die triennale Video- und Performance-Kunstserie Ghost 2565 in Bangkok: Live Without Dead Time (2023), Pilvi Takala: Close Watch, Pavillon von Finnland auf der 59. Biennale von Venedig (2022), Xinyi Cheng: Seen Through Others, Lafayette Anticipations, Paris (2022); …pausing barely, barely pausing…, A Tale of A Tub, Rotterdam (2021); Palms, Palms, Palms. Lis Artikel erscheinen unter anderem in Artforum, Art Review Asia, LEAP, Parkett, Spike und Yishu Journal of Contemporary Art.
Nina Tabassomi (Kuratorin, Theaterwissenschaftlerin, AT/DE)
Nina Tabassomi ist Kuratorin und Theaterwissenschaftlerin und leitet seit 2017 das TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol, wo sie unter anderem die Ausstellungstrilogien zur Krise der westlichen Paradigmen (HEXEN/ GÖTTINNEN/ ZEITGESCHICHTEN) und zu Fragen des Zusammenlebens in den Ländern Westeuropas (Gurbette Kalmak. Bleiben in der Fremde/ die Wissen/ Ich bin anders, weil ich kann das. Stranger belongs to me gemeinsam mit anderen) kuratiert hat. Ihre Karriere begann die gebürtige Berlinerin in ihrer Heimatstadt, wo sie unter anderem als Projektleiterin am KW Institute for Contemporary Art in Berlin arbeitete. Von 2013 bis 2015 war sie Kuratorin am Fridericianum in Kassel, wo sie das Ausstellungsprogramm für den Museumsturm verantwortete. 2016 war Tabassomi Kuratorin des Ludlow 38, eines Kunstraums des Goethe Instituts in New York City.
Jugendjury
Chiara Bach (18 Jahre, BORG Monsberger Graz)
Marie Hammerl (18 Jahre, BG Lichtenfels Graz)
Magdalena Piffl (16 Jahre, Modellschule Graz)
Emma Pölzl (17 Jahre, Modellschule Graz)
Rosa Zant (19 Jahre, 2023 maturiert)
Die Jugendjury wurde im Zuge eines Filmseminars von Heidelinde Neuburger und Steve Csacsinovits zusammengestellt. Initiiert und organisiert vom Verein Kulturvermittlung Steiermark – Kunstpädagogisches Institut Graz (Idee: Max Aufischer, Leitung bis 2018 | Organisation: Luise Grinschgl, Natascha Reiterer). Unterstützt vom Land Steiermark/Jugend und LICHT WERK GRAZ.