COME AND SHOOT IN THALIWOOD
Mit dem Filmprogramm COME AND SHOOT IN THALIWOOD verlängert das Festival des österreichischen Film die Ausstellung „Film und Kino in der Steiermark“, die von 10. März bis 8. Jänner 2023 im Museum für Geschichte zu sehen ist, auf ihre Leinwände: Das von SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien verantwortete Special versammelt drei Filme aus der Grazer Traumfabrik Thaliwood, jener „Filmstadt“ auf dem Gelände des Flughafens Thalerhof, mit der die Alpenfilm-Austria-Gesellschaft in der britisch besetzten Steiermark einst ein prosperierendes Studio initiierte, in dem zwischen 1947 bis 1953 immerhin 17 Filme gedreht wurden. Ergänzend dazu werden steirische Filmschaffende eingeladen, während der Diagonale Führungen durch die Ausstellung gemeinsam mit den Kurator*innen Maria Froihofer und Karl Wratschko im Museum für Geschichte zu gestalten. Sie finden am 8., 9. und 10. April jeweils um 15 Uhr statt. Mit: David Lapuch, Pia Hierzegger, Brigitte Mayr und Michael Omasta (SYNEMA). Mehr zur Anmeldung hier.
Die historischen Specials RAUSCH und COME AND SHOOT IN THALIWOOD sind zwischen 6. und 10. April anlässlich der 25. Diagonale in Graz zu sehen und bieten die rare Gelegenheit, teils eigens digitalisierte und restaurierte Arbeiten aus den heimischen Filmarchiven fernab der Hauptstadt zu sehen.
Filmprogramm SYNEMA: COME AND SHOOT IN THALIWOOD. Drei Filme aus der Grazer Traumfabrik
— Prämien auf den Tod (R: Curd Jürgens, AT 1949)
— tracing THALERHOF (R: Lotte Schreiber, AT 2014)
— Schuss durch’s Fenster (R: Siegfried Breuer, AT 1949)
— Die Vier im Jeep (R: Leopold Lindtberg, CH/AT 1951)
Nach 1945 kontrolliert die britische Film Section der Psychological Warfare Branch in der Steiermark den Verleih ausländischer Produktionen und gibt „belastete“ deutsche Filme nur dann zur Vorführung frei, wenn alle Szenen mit Bezug zum Nationalsozialismus entfernt sind. In Graz entsteht mit der „Filmstadt“ auf dem Gelände des Flughafens Thalerhof ein prosperierendes Studio, das den liebevollen Beinamen „Thaliwood“ trägt. Auf Initiative der Alpenfilm-Austria-Gesellschaft werden hier von 1947 bis 1953 immerhin 17 größere Filme gedreht.
Bei der Diagonale’22 wird der Kriminalfilm Prämien auf den Tod (AT 1949) – Curd Jürgens’ Regiedebüt mit dem Hauptdarsteller Siegfried Breuer – gemeinsam mit der Kurzfilmcollage tracing THALERHOF (AT 2014) von Lotte Schreiber gezeigt. Hinzu kommt Siegfried Breuers komischer Film noir Schuss durch’s Fenster (AT 1949), sozusagen ein Geschwisterfilm von Prämien auf den Tod, bei dem die beiden Stars Curd Jürgens und Siegfried Breuer die Plätze vor und hinter der Kamera getauscht haben. Komplettiert wird das Programm durch den im Wettbewerb von Cannes aufgeführten und mit dem Goldenen Bären der Berlinale ausgezeichneten Die Vier im Jeep (CH/AT 1951) von Leopold Lindtberg. Nach der Realisierung von 17 größeren Filmen wurde der Betrieb der Thalerhofstudios 1953 aus mehrheitlich finanziellen Gründen eingestellt. Der Film war gerissen.