Diagonale
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Diagonale 2024 Eröffnung

Donnerstag, 4. April | 19:30 Uhr
Helmut List Halle, Graz

Moderation: Hilde Dalik

Eröffnungssponsorin:
AVL Cultural Foundation

Co-Sponsorin: Energie Steiermark

 

Bisherige Filme von Ruth Beckermann bei der Diagonale (Auswahl):

2023
Mutzenbacher

2018
Auf amol a Streik
Waldheims Walzer

2016
Die papierene Brücke
Die Geträumten

2014
Those Who Go Those Who Stay

2012
American Passages
Jackson/Marker 4am

2007
Zorros Bar Mizwa

 

| Eröffnungsfilm | Diagonale 2024 |

Favoriten von Ruth Beckermann

AT 2024, 118 min

Die Diagonale freut sich, bekannt geben zu dürfen, dass das Festival des österreichischen Films mit der Österreichpremiere von Ruth Beckermanns Dokumentarfilm Favoriten in Anwesenheit der Filmemacherin sowie Teilen des Teams und Protagonist:innen eröffnet wird!

Bild aus Favoriten

Favoriten © Ruth Beckermann Filmproduktion

Mehr als 60 Prozent aller Schüler:innen an Wiener Volksschulen haben nicht Deutsch als Erstsprache, an manchen Schulen sind es bis zu 100 Prozent. Gleichzeitig gibt es einen Mangel an Lehrpersonen und Betreuungspersonal.

„Beid, Hafsa, Melissa, Manessa, Mohammad … 25 Kinder und ihre Lehrerin. Wir wollten herausfinden, wer sie sind, wir wollten ihre Fähigkeiten und Strategien, ihre Freuden, Ängste und Nöte kennenlernen.“ erzählt die Regisseurin Ruth Beckermann. Und nimmt das Publikum mit nach Favoriten, den 10. Wiener Gemeindebezirk, in eine der größten Volksschulen der Stadt. Beckermann begleitet eine Klasse und ihre Lehrerin drei Jahre lang mit der Kamera: Von den ersten krakeligen Schreibversuchen und dem kleinen Einmaleins über Faschingspartys bis zu Schularbeiten und Elternsprechtagen bekommen wir Einblick in eine bemerkenswerte kleine Gemeinschaft, wie es sie wohl in allen größeren Städten Europas gibt, und auch in die täglichen schulischen und zwischenmenschlichen Herausforderungen der Kinder.

Ein liebevolles Porträt über eine Klasse und ihre engagierte Lehrerin, das gleichzeitig als relevantes Zeitdokument einmal mehr aufzeigt, dass alle Kinder das Recht auf bestmögliche Bildung haben müssen, unabhängig von ihrer finanziellen Situation oder Herkunft.

 

Keine Kopfsache, sondern Herzensangelegenheit!

„Dokumentaristin, unermüdliche Formspielerin, neugierige Kosmopolitin, engagierte Intellektuelle in Worten und Bildern sowie Mahnerin gegen Geschichtsvergessenheit: Ruth Beckermann ist auch deshalb eine Größe im österreichischen Film, weil sie in ihrem Werk immer wieder neue Richtungen einschlägt. Dass wir unsere erste Diagonale mit einem Film von ihr eröffnen können, ist tatsächlich ’a dream come true’. Es ist ein Film in der Gegenwart. Einer Gegenwart, die in diesem Jahr, auch in Österreich, vor schwierigen Herausforderungen steht.

Favoriten, der Titel des Films, meint den 10. Wiener Gemeindebezirk, der dieses Jahr seine 150-jährige Gründung feiert. Der Titel ist allerdings auch wörtlich zu verstehen: 25 Kinder stehen darin im Mittelpunkt und ihre Hirtin, die Lehrerin Ilkay Idiskut, die ihre Volksschulklasse mit Geduld, Fingerspitzengefühl und Leidenschaft leitet und mit ihrem Einsatz das zu kompensieren versucht, woran es strukturell mangelt. Bei keinem ihrer Kinder ist Deutsch die Erstsprache, Bildung und Integration werden in diesem Film zur lebendigen Anschauungssache: Das Klassenzimmer erscheint als Brennpunkt einer Gesellschaft der feinen Unterschiede und zugleich als Ort einer möglichen Utopie. Denn es ist eine Arena, in der Haltungen, kulturelle Prägungen und Gefühle ausgetestet werden und ebenfalls in Bewegung geraten können.

Favoriten gibt Menschen ein Gesicht, die in der Politik als billiges Meinungskapital missbraucht werden. Ruth Beckermann ist mit diesem in einem Zeitraum von drei Jahren gedrehten Film nochmals zu einem dokumentarischen Kern vorgedrungen: Der beobachtenden Methode des Direct Cinema verpflichtet, filmt sie mit der Sensibilität einer Humanistin, der sprechende Momente und engmaschige Beziehungen nicht entgehen. So politisch dieser Film ist, so unmittelbar wirkt er auf uns: Favoriten ist keine Kopfsache, sondern eine Herzensangelegenheit. Wir freuen uns außerordentlich, den Film mit dem Diagonale-Publikum zu teilen!“
Dominik Kamalzadeh & Claudia Slanar, Festivalleitung

 

 

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