Diagonale
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Diagonale Film Meeting’19: Nachlese

Foto: Diagonale/Sebastian Reiser

Unter dem Titel Wieso Kino? Zur Relevanz des Kinos für die Branche und die Öffentlichkeit lud das Diagonale Film Meeting’19 ein, aus unterschiedlichen Perspektiven über das Kino als Knotenpunkt des österreichischen Filmschaffens nachzudenken – und sich zu fragen, welche Kraft im Kino steckt, ob die bisherigen Strategien zukunftsweisend sind und wo es womöglich wieder mehr Innovation, Investment und Wille braucht, um das Kino nicht nur sich selbst und dem Markt zu überlassen, sondern es als relevanten Erfahrungsort, vor allem für den österreichischen Film, zu erhalten.

Der erste Tag war allen Interessierten frei zugänglich. Am zweiten Tag bot die Diagonale zum ersten Mal in Österreich ein EUROPA CINEMAS Innovation Day Lab an, an dem 35 Kinobetreiber/innen und -mitarbeiter/innen teilgenommen haben.

 

Das Kino und die Filmbranche

Nachstehend veröffentlichen wir drei mündlich vorgetragene Impulse im Rahmen der Diskussion „Das Kino und wir“:

Impuls von Mirjam Unger (PDF-Download)
Filmkreative: Was erwarten wir vom Kino und was erwartet das Kino von uns?

„Was erwarten wir vom Kino und was erwartet das Kino von uns? Erwartungen sind ja eigentlich gar nicht so sinnvoll. Denn da kommt schon wieder der Druck ins Spiel und etwas erfüllen müssen und entsprechen müssen. Insofern wäre es vielleicht ganz gut, das Kino und auch uns von jeglichen Erwartungen zu befreien… denn vielleicht geht’s im Kino ganz einfach um Freiheit.“

Impuls von Norman Shetler (PDF-Download)
Verleih: Welche und wie viele Filme braucht das Kino?

„Ich kann diese Frage tatsächlich nicht seriös beantworten, schon gar nicht aus meiner Warte, nämlich jener des Betreibers eines subventionierten Filmverleihs. Viel eher noch lässt es sich vielleicht umgekehrt betrachten: Brauchen diese (und andere) Filme Kinos? Und da findet sich wesentlich leichter eine ganz, ganz klare Antwort. Ja, unbedingt. Diese Filme brauchen die bewusste Auseinandersetzung, die Entscheidung, das Ritual, das kollektive Erlebnis, die sorgsame Vorführung, die begleitenden Materialien und Maßnahmen, das Gespräch danach. Sie brauchen das Filmplakat und den Trailer und die Vorfreude und idealerweise auch die Vermittlung. Und eventuell auch das Popcorn.“

Impuls von Stefan Huber (PDF-Download)
Vermittlung: Wieviel ‚Kino‘ braucht die Filmvermittlung?

„Darin liegt das große Potenzial der Vermittlungs-Veranstaltungen: Die Begegnung mit etwas Widerständigem, das sich nicht ,einfach so‘ konsumieren lässt, das sozusagen ,nicht gut runter geht‘, sondern eine Position einnimmt, zu der man sich verhalten muss, die Rätsel aufgibt, Widerstände auslöst, nicht restlos erklärt werden und zu widersprüchlichen Positionen führen kann. Und das diskutiert in einer Gruppe, in der die Gefahr, das Gesicht zu verlieren, minimal ist, und die im besten Fall sozial heterogen ist. In diesem Sinne können die besten Gespräche zu Filmen mit Sätzen beginnen wie: ,Der war ur langweilig‘, oder ,Das ist ja gar kein Film‘.“

 

Communiqué IG Programmkino

Die IG Programmkino hat im Zuge des Diagonale Film Meetings ein Communiqué zur Bedeutung der Programmkinos für den österreichischen Film und ihrer Lage veröffentlicht. (PDF-Download)

Wir danken allen Mitwirkenden des Diagonale Film Meetings’19 sowie unseren Partnern FERNSEHFONDS AUSTRIA und FISA – Filmstandort Austria!

Diagonale Film Meeting
20. und 21. März 2019
Hotel Wiesler, Salon Frühling

Das zweitägige Programm des Film Meetings 2019 finden Sie hier.

Das Programmheft zum Download als PDF hier.

Zur Fotogalerie auf Facebook hier.

Audioaufnahmen aller Diskussionen und Präsentationen können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden: presse@diagonale.at

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