Diagonale
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Ciao Bella or Fuck Me Dead
Innovatives Kino kurz, US 1978, Farbe, 15 min., eOF
Diagonale 2020

Regie: Betzy Bromberg

 

Das Programm vereint Filme und Videos aus Wien und Los Angeles. Ursprünglich zusammengestellt unter dem Titel Two Journeys von den Filmemacherinnen Viktoria Schmid und Lisa Truttmann (The Golden Pixel Cooperative, Wien) sowie Rebecca Baron und Nora Sweeney (Los Angeles), hat sich das Programm hin zur historischen Perspektive und der Frage nach den Vorbildern und unterschiedlichen Schulen in beiden Städten und deren Umfeld verschoben. So ist Two Journeys Revisited Ergänzung und Kommentar zur Ausstellung „Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts“, die während der Diagonale im Kunsthaus Graz zu sehen ist.

Dieser Film wäre bei der Diagonale'20 im Sammelprogramm „Two Journeys Revisited. Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts“ in der Schiene In Referenz zu sehen gewesen.

Das Kurzfilmprogramm Two Journeys, dessen Titel dem Buchtitel „Vienna to Los Angeles: Two Journeys“ der Architekturkritikerin Esther McCoy entlehnt wurde, bestand aus zwei Filmprogrammen, die in einem kollektiven Auswahlprozess von den Filmemacherinnen Viktoria Schmid und Lisa Truttmann (Wien, The Golden Pixel Cooperative) sowie Rebecca Baron und Nora Sweeney (Los Angeles) kuratiert wurden. Deren Auswahl vereinte Arbeiten unterschiedlichster Formate, Längen, Genres sowie Generationen von Filmemacher/innen. Die Programme kreisten um gemeinsame Themen wie Materialitäten und zeigten nicht zuletzt historische Verbindungslinien, Schulen, Traditionen auf.
Ebenfalls darauf angelegt, „einen interkulturellen Austausch durch und mit dem Kino zu initiieren“ (Schmid/Truttmann/Baron/Sweeney), verschiebt Two Journeys Revisited jedoch den Fokus nun stärker hin zur historischen Komponente der Zusammenstellung. Gedacht als Kommentar und Ergänzung zur Ausstellung „Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts“ im Kunsthaus Graz, die die Rolle der 1961 von Walt und Roy Disney gegründeten privaten Kunstuniversität und deren radikale Ansätze in der Vermittlung von künstlerischen Praxen reflektiert, vereint das Programm Arbeiten von Pionier/innen wie Betzy Bromberg, Charles Burnett, Friedl vom Gröller sowie – wenn auch viel jünger – Dorit Margreiter, deren Einfluss auf eine junge und jüngste Generation im Kunst- wie im Filmbereich nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Dies ist vermutlich der rote Faden, der sich durch Two Journeys Revisited zieht. Denn durch das Kondensieren der beiden ursprünglichen Programme ist die Zusammenstellung fragmentarisch. Sie verlässt sich auf einzelne Motive als Scharniere zwischen den Filmen wie etwa die Repräsentation von Weiblichkeit oder ethnografische Traditionen im Dokumentarischen. Immer wieder wird das künstlerische Arbeiten als solches mitreflektiert, sei es durch das Thematisieren einer Praxis des Ausstellens oder der Rolle des/der Künstler/in als Forscher/in oder magische/r Alchemist/in. Hollywood und sein Studiosystem sind als mächtige Bildproduzenten natürlich präsent, Two Journeys Revisited zeigt aber ebenso, wie radikal, fesselnd und humorvoll diese Strukturen immer wieder ausgehebelt und unterlaufen werden konnten und können. Ergänzend wird ein internationaler Überraschungsfilm aus der Ausstellung im Kunsthaus gezeigt.
(Katalogtext, Claudia Slanar)

Two Journeys Revisited
Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts

Ciao Bella or Fuck Me Dead (R: Betzy Bromberg, US 1978)
Was ausgestellt wird (R: Nathalie Koger, AT 2012)
Bad Mama Who Cares (R: Brigid MacCaffrey, US 2016)
Erwin, Toni, Ilse (R: Friedl vom Gröller, AT 1969)
Transfer (Monument Valley) (R: Dorit Margreiter, AT/US 2016)
Überraschungskurzfilm
Exil (R: Rosa John, AT 2016)
-5°C 40% rF (R: Simona Obholzer, AT 2017)
It’s going to be beautiful (R: Luis Gutiérrez Arias, John Henry Theisen, MX/US 2018)
When It Rains (R: Charles Burnett, US 1995)

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