Der weiße Bereich
Innovatives Kino kurz, FR/DE/AT 2022, Farbe, 13 min., OmeU
Diagonale 2023
Regie, Buch, Kamera, Schnitt: Marlies Pöschl
Darsteller:innen: Jill Denton
Musik: Peter Kutin
Sounddesign: Florian Kindlinger
Weitere Credits: Nebendarsteller*innen:
Sophie Leenhardt
Dominique Rohaert
Éric Chevillard
Françoise Chevillard
Chor: Die Cantat
Chorleiterin: Monique Cieren
Farben: Caroline Bobek
Technische Beratung: Viktoria Schmid
Produzent:innen: Marlies Pöschl
Marlies Pöschl nähert sich der elektrosensiblen Jill, die ohne Technologie in den französischen Alpen lebt, indem sie ihre filmische Praxis an das Leben ihrer Protagonistin anpasst. Bilder und Worte sehnen sich nach einer Welt jenseits technologischer Zwänge. So entsteht nicht lediglich ein respektvoller Film über Jill, er entsteht mit und durch sie.
Statt ein Porträt ihrer ohne Technologie in den französischen Alpen lebenden Protagonistin Jill zu zeichnen, beschwört Marlies Pöschl eine filmische Praxis, die Jills elektrosensitives Dasein ohne Internet, Handy und dergleichen in Bildern und Worten greifbar macht. Sie entwickelt eine ästhetische Fürsorge, die mit einer aufziehbaren 16mm-BeaulieuKamera und nachträglich aufgenommenen Tönen eine rücksichtsvolle Sprache findet, die Jills Lebensweise in einem Ford weit entfernt vom nächsten Ort entspricht. So entsteht nicht nur ein Film über die 76-jährige Jill, er entsteht mit ihr und durch sie. Das poetische Voice-over und Bilder der alpinen Landschaft evozieren eine allgemeingültigere Wahrnehmung, die sich danach sehnt, technologischen Zwängen zu entkommen. Die Bilder Pöschls errichten in diesem Sinn gemeinsam mit Jill ein mögliches Zuhause in einer noch zu bewohnenden Welt.
(Katalogtext, ph)