Diagonale
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Palmer
Innovatives Kino kurz, AT 2023, Schwarzweiß, 3 min., stumm
Diagonale 2024

Regie: Friedl vom Gröller
Weitere Credits: Konzept und Realisation: Friedl vom Gröller
Produzent:innen: Friedl vom Gröller

 

Am frontal gezeigten Unterkörper eines Mannes ziehen von hinten aus dem Dunkel ragende Hände langsam (und wiederholt) eine weiße Unterhose herab, bis Glied und Hoden freigelegt sind. Eine erotische Miniatur, frei nach der österreichischen Dessousmarke Palmers, und auch sonst sehr frei.

Palmer (ohne s) erinnert an die österreichische Dessousmarke Palmers (mit s). Deren Name lässt sich auf dem Aufdruck der im Film gezeigten weißen Unterhose gerade noch erkennen, wurde aber um das „s“ entkleidet. Der Striptease, der im Film gezeigt wird, beginnt also schon im Titel. Anfangs bedeckt einzig das besagte Stück Stoff den frontal gefilmten Unterkörper eines Mannes, bevor Hände, die von hinten aus dem Dunkel kommen, es in mehreren Etappen an den Schenkeln herabziehen, bis die Geschlechtsteile freiliegen. Das alles in Schwarzweiß und stumm. Das wiederholte Ansetzen der Hände verrät: Filmen ist, wie das Entkleiden, ein Hand-Werk und ein Akt in der Zeit; alles Mögliche kann vor der Kamera abgestreift werden, doch die Zeit wird bleiben, wie nackte Haut. Daher die Sanduhr am Ende. Eine geniale erotische Miniatur, ein Akt- und (Fake-)Werbefilm à la Warhol sowie ein Geisterfilm (Wem gehören die Hände? Woher kommen sie?) aus der Werkstatt von Friedl vom Gröller. (Philipp Stadelmaier)

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