Ich will nicht gefilmt werden, sondern selber filmen
Innovatives Kino kurz, AT 2023, Schwarzweiß, 3 min., stumm
Diagonale 2024
Regie: Friedl vom Gröller
Produzent:innen: Friedl vom Gröller
Die Filmemacherin Friedl vom Gröller filmt sich selbst sowie ihre Kollegin, die Filmemacherin Christiana Perschon. Ein Projektor wirft Bilder eines früheren Vom-Gröller-Films an die Wand. Ein stummer, schwarzweißer Atelierfilm, der alle Elemente des Kinodispositivs zusammenführt.
Christiana Perschon will ihre Kollegin Friedl vom Gröller filmisch porträtieren. Doch vom Gröller beschließt: Ich will nicht gefilmt werden, sondern selber filmen. Der Titel enthält die Kernidee, die vom Gröller in ihrer stummen, schwarzweißen Studie umsetzt. Es ist diese Idee, die sie filmt – ihre Idee. Weswegen sie nicht nur selbst, sondern auch sich selbst filmt: im Spiegel. Die Emanzipation vom Gefilmtwerden ist von der (Selbst-)Inszenierung nicht zu trennen. Mit im Raum: die neben einem Filmprojektor sitzende Perschon. Der Projektor wirft Bilder eines älteren Vom-Gröller-Films an die Wand ( Max Turnheim, 2002–2021). Das Arrangement bündelt alle Elemente des Kinodispositivs – Filmerin, Gefilmte, Kamera, Projektor, Zuschauerin, (Lein-)Wand und Film – im engen Raum des Zimmers und der Einstellung. Eine maximale Verdichtung der filmischen Maschinerie, der niemand entweichen kann und deren Entzauberung immer wieder zur verzaubernden Mise en Scène zurückführt. (Philipp Stadelmaier)