Tako Tsubo
Animation, AT/DE 2024, Farbe, 6 min., OmeU
Diagonale 2024
Regie: Eva Pedroza, Fanny Sorgo
Buch: Fanny Sorgo; Animation: Eva Pedroza
Darsteller:innen: Len Jakobsen, Anne Kulbatzki, Benjamin Martin (Stimmen)
Musik: Mary Ocher
Sounddesign: Christian Obermaier
Produzent:innen: Eva Pedroza, Maria Trigo Teixeira, Fanny Sorgo
Das Herz sei nur noch eine Last, erklärt ein leidender Mann dem Arzt. Dieser bietet ihm zuversichtlich einen Eingriff an. Denn wer einem Leiden oder Laster verfallen ist, kann sich inzwischen das dazugehörige Organ entfernen lassen. Doch das Loch, das zurückbleibt wird, blutet weiter.
Ein undurchdringlicher Wald erstreckt sich in groben Pinselstrichen auf der Leinwand. Mittendrin ein nackt an einer Grube sitzender Mann, der verloren in den Abgrund blickt – gleich seiner seelischen Lücke, in der einmal sein Herz war. Dieses sei ihm nur noch eine Last, erklärt der leidende Mann wenig später dem Arzt, der ihm zuversichtlich einen Eingriff anbietet: Denn wer einem Herzleiden verfallen ist, kann sich nämlich das kranke Organ entfernen lassen. Doch das Loch, das zurückbleibt, blutet weiter. Das Takotsubo-Syndrom beschreibt in der Medizin eine Form der Herzinsuffizienz. Doch bei Fanny Sorgo und Eva Pedroza wird dieses Broken-Heart-Syndrom zu einer Meditation über emotionale Insuffizienz. Warum er denn nicht aufgehört habe zu lieben, wird der arme Mann gefragt, während sich das Loch, der negative Raum seiner Emotionen, immer weiter mit Blut füllt. (Susanne Gottlieb)