Lieber Zanni
Dokumentarfilm kurz, AT 2023, Farbe, 29 min., OmeU
Diagonale 2024
Regie, Buch: Thomas Marciano
Kamera: Benjamin Pieber
Schnitt: Melanie Schmidt
Originalton: Ivet Castelo
Sounddesign: Alessio Bertoldi
Produzent:innen: Ivet Castelo
Produktion: Filmakademie Wien
Frühpensionär Zanni hat sein Gedächtnis verloren. Ein Schicksalsschlag, der die Menschen in seinem Umfeld nur noch stärker aneinanderbindet. Thomas Marciano hat sie und Zanni begleitet. Seine Beobachtungen, von Liebe und Zärtlichkeit geprägt, zeigen einen Alltag, der ohne gegenseitige Unterstützung nicht zu bewältigen wäre. Dabei etabliert sich eine neue Normalität, erweisen sich die familiären Pfeiler als tragfähig – und die Lieder Rainhard Fendrichs als resistent gegen das Vergessen.
Als Erinnerungsstütze liegt Zanni eine Sprachnachricht vor: Aufgrund einer Hirnblutung funktioniere sein Gedächtnis nicht mehr. Doch alle stünden an seiner Seite, die Familie und besonders Blaza, seine Betreuerin, die es gut mit ihm meine. Ebenfalls in der Nähe: Thomas Marciano, der den Frühpensionär beim Zurechtfinden in seinem neuen Alltag begleitet. Bei dessen Bewältigung helfen Zanni vor allem Schlager, die ihn begeistern. Speziell die Lieder von Rainhard Friedrich haben es ihm angetan und wollen mit seinem Umfeld geteilt werden. „Er klingt wie ein Engel“, befindet Blaza über den Sänger. Thomas Marciano wirft einen zärtlichen, menschlichen Blick auf eine Gemeinschaft, die sich von Schicksalsschlägen nicht unterkriegen lässt. „Am Ende geht nichts verloren. Wir bleiben für immer verbunden“, lassen Zannis sieben Geschwister wissen. Es fällt nicht schwer, ihnen zu glauben. (Carolin Weidner)