Diagonale
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Mare Imbrium
Innovatives Kino kurz, AT 2024, Schwarzweiß, 12 min., kein Dialog
Diagonale 2024

Regie, Kamera, Schnitt, Originalton, Musik, Sounddesign: Siegfried A. Fruhauf
Weitere Credits: Konzept: Siegfried A. Fruhauf
Produzent:innen: Siegfried A. Fruhauf

 

Um den Mond zu sehen, kann man in der Nacht zum Himmel blicken. Oder in diesem Film die Lichtreflexionen auf der Leinwand beobachten, wie sie, zunächst digital, dann analog, zu einem Mond werden. Weiß auf Schwarz liefert Mare Imbrium ein faszinierendes Schauspiel von Tränenmeeren und Mondaugen.

„Vor einiger Zeit konnte ich eine ebenso faszinierende wie gewöhnliche Aufnahme machen: die Spiegelung des Vollmondes auf der Meeresoberfläche. Der Reiz, der von dieser doppelten Reflexion des Sonnenlichtes, von der Mond- über die Wasseroberfläche, ausgeht, brachte mich zur dritten Reflexion – ein Lichtspiel auf der Kinoleinwand.“

So kann die Inspiration für einen Film aussehen, wie Siegfried A. Fruhauf ihn realisiert hat. Er beginnt mit einem weißen Punkt, einem Tropfen. Und wie das Meer aus unzähligen, unzählbaren Tropfen besteht, so breiten sich auch in Mare Imbrium die Punkte, gleich einem feinen Niederschlag, aus, um sich schließlich über die gesamte Leinwand zu verteilen.

Weil aber die Filmgeschichte nicht weniger überfüllt ist von Bildmotiven des Mondes und auch dieser auf seiner Oberfläche einige Meere sein Eigen nennt, wird aus dem Regenmeer eine Reise ins All. „Gegen Ende zerfließt das filmische Bild. Materielle und mediale Grenzen verschwimmen“, so Fruhauf. „Ein analoges Filmbild legt sich über die digitale Aufnahme. Die fotochemische Schicht eines Filmstreifens wurde von Wasser zerstört und legt sich nun wie ein Schleier über die digitale Aufnahme. Der Mond ist nicht länger eine Kugel, sondern reine Illusion.“ Und Mare Imbrium eine der spannendsten Mondfahrten, die man je im Kino gesehen hat. (Michael Pekler)

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