Saying Not Said
Dokumentarfilm kurz, BE/AT 2023, Farbe, 18 min., OmeU
Diagonale 2024
Regie, Buch, Kamera, Schnitt, Originalton: Christina Stuhlberger
Darsteller:innen: Joy Loibl-Legaspi, Sarah Loibl, Vivian Ulrich, Christina Stuhlberger
Sounddesign: Simonluca Laitempergher
Weitere Credits: Farbkorrektur: Lennert De Taeye
Produzent:innen: Rebecca Jane Arthur
Produktion: elephy
Zwei Mütter, zwei Töchter. Die Mütter kamen einst von den Philippinen nach Deutschland. Nun erzählen sie ihren Töchtern – eine ist die Filmemacherin Christina Stuhlberger – ihre Lebensgeschichten. Aus der Übersetzung zwischen verschiedenen Sprachen webt Stuhlberger ein intimes Band zwischen den vier Frauen. Und macht aus einer zärtlichen Verschränkung von Händen auf einer Stuhllehne das stille Zentrum ihres kraftvollen Films.
Joy, die einst von den Philippinen nach Deutschland kam, erzählt ihrer Tochter aus ihrem Leben. Von ihrer Kindheit, von der Narbe auf ihrem Kopf, vom Tod ihrer Eltern. Schnitt: Die Regisseurin Christina Stuhlberger sitzt mit ihrer Mutter in einem anderen Raum. Die Mutter, ebenfalls von den Philippinen und ebenfalls seit Langem in Deutschland, ist die beste Freundin von Joy. Nun lauscht sie über Kopfhörer der Tonaufzeichnung von Joys Erzählung. Und übersetzt sie für ihre Tochter Christina, die die Sprache der Mutter nie richtig gelernt hat, aus dem philippinischen Cebuano ins Deutsche.
Gerade das Übersetzen zwischen verschiedenen Sprachen – Cebuano, Englisch und Deutsch – schafft ein intimes Band zwischen den vier Frauen, ihren unterschiedlichen Erfahrungen und Wunden. Das wahre Zentrum von Stuhlbergs kraftvollem Film ist jedoch eine physische Geste, und ein Moment der Stille: die zärtliche Verschränkung von Händen auf einer Stuhllehne. Und ihr Loslassen. (Julia Polzer)