Jan Bart
Innovatives Kino kurz, AT 2024, Farbe+SW, 5 min., stumm
Diagonale 2024
Regie, Buch, Kamera: Josephine Ahnelt
Schnitt: Sebastian Schreiner
Produzent:innen: Josephine Ahnelt
Produktion: Josephine Ahnelt
Impressionen aus Wien: ein junger Mann mit blondem Haar, lackierte Fingernägel, die über Pflanzen streicheln. Ein Porträtfilm, der auch eine kleine Großstadtsymphonie ist und davon handelt, wie der Blick durch die Kamera die Welt verändert: sanft, nicht brutal.
Jan hat keinen Bart, er heißt nur so. Aber vielleicht haben manche Pflanzen einen? Menschen haben dafür Haare, die ihren Kopf bedecken wie das Gras die Erde. Inseln des Organischen in der Stadt. Weiter geht es zu feministischen Demos, Springbrunnen und Fußballstadien. Jan schließt die Augen, Jan tritt vor die Sonne.
Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Josephine Ahnelt, die bei Friedl vom Gröller und Harun Farocki studiert hat, mit analogem Filmmaterial. Jan Bart ist auf Super8 gedreht, mal farbig, mal schwarzweiß. Die Impressionen fügen sich zu einem Porträtfilm, der auch eine kleine Großstadtsymphonie ist. Und ein Film über das Kino. Denn die Photochemie macht etwas mit der Welt. Pflanzen und Menschen werden einander ähnlicher, die Stadt wird wärmer, kommunikativer, vielleicht sogar sonniger. Und eine Frau im blauen Kleid entpuppt sich als Wiener Margot-Robbie-Wiedergängerin, posierend als Barbie. (Lukas Foerster)