Regie: Lotta Schweikert
Buch: Calvin Lucas Trosien
Darsteller:innen: Benita Martins, Pilar Borower, Martin Rigo, Daniel Holzberg
Kamera: Anna Viola Haderer
Schnitt: Paul Eckhart
Originalton: Jon Geirfinnsson
Sounddesign: Fabian Hainzl
Szenenbild: Sabine Müller
Kostüm: Rita Landgrebe
Weitere Credits: VFX: Robin Leeb
Produzent:innen: Ivet Castelo
Produktion: Filmakademie Wien

Entmutigt wirkt Klimaaktivistin Nora (Benita Martins) nicht, als sie zum Schluss gelangt, dass ihr Leben einfach nicht funktioniert. Eher im Gegenteil: Die Erkenntnis verleiht ihr den nötigen Antrieb, ein für alle Mal Klarheit zu schaffen. Für die soll ein Roadtrip nach Polen sorgen. Das Ziel: ein von Giftstoffen verseuchtes Gelände … Lotta Schweikert präsentiert in Besser so eine kühl-sympathische Mittzwanzigerin, desillusioniert und ganz bei sich, die mit lässiger Schicksalsergebenheit und Saure-Gurken-Obsession fasziniert.

„Es geht sich nicht aus“, resümiert Nora (Benita Martins) ihr Leben, oder das, was noch aus ihm werden kann. Anhand eines rigiden Systems aus Listen und Zahlen stellt sie penible Rechnungen an: Jeder Moment, jeder Bereich wird von ihr mit Punkten versehen. Die Mittzwanzigerin ist überzeugt, auf diese Weise zu validen Ergebnissen zu kommen, denn dann „ist man nicht so verwirrt von den eigenen Gefühlen“. Wahrscheinlich liegt sie nicht ganz falsch. Der von ihr betriebene Klimaaktivismus erzielt zwar Aufmerksamkeit, doch ändern wird sich wenig. Dates verlaufen unbefriedigend. Und überhaupt erscheint das privilegierte Dasein in einer stilsicher eingerichteten Wohnung samt Saure-Gurken-Obsession zunehmend sinnlos. Lotta Schweikert beschreibt die Dilemmata einer Generation so fatalistisch wie witzig und präsentiert eine Protagonistin, die bereit ist, eine radikale Entscheidung zu treffen. (Carolin Weidner)