Regie: Rivane Neuenschwander, in Zusammenarbeit mit Cao Guimarães
Produktion: Rivane Neuenschwander

Mühsames Gewusel. Ameisen tragen Konfetti über unebenen Boden. Es flimmert in Gold, Silber und Schwarz zwischen dem Kratzen der Ameisenfüße und Fragmenten ausklingender Lieder. Während die Tiere ihrer Beschäftigung nachgehen, klingt der Karneval in Brasilien langsam aus. Ein Seufzen nach vergangenen Nächten.

Mühsames Gewusel, rhythmisches Gehen, tänzelnde Beine. Weiter und weiter tragen Ameisen Konfetti über den unebenen Boden. Mit der holprigen Bewegung der Ameisen verändert die glitzernde Oberfläche des bunten Kreises ihre Farbe: Gold, Silber, Schwarz flimmern über den harten Erdboden und die kantige Baumrinde. Über das Kratzen und Schaben der Ameisenfüße legen sich Fragmente ausklingender Lieder. Während die Tiere ihrer Beschäftigung nachgehen, klingt auch der Karneval in Brasilien langsam aus. Bei den Menschen kehrt rhythmischer Alltag ein. Eine jährliche Bewegung spinnt sich in ihrer Regelmäßigkeit weiter: Exzess wird zur Ruhe, wird zur Alltäglichkeit, wird in der Ferne wieder zum Exzess. Melancholie breitet sich zwischen dem Konfettifunkeln aus; Seufzen nach den vergangenen Nächten – bis sich das Rad wieder zu drehen beginnt. (Lisa Heuschober)