Kara Kafa / Schwarzkopf
Spielfilm, TR 1979, 82 min., OmeU
Diagonale 2024
Regie, Schnitt: Korhan Yurtsever
Buch: Bülent Oran, Levent Ersin, Zehra İpşiroğlu, Korhan Yurtsever
Darsteller:innen: Betül Aşçıoğlu, Savaş Yurttaş, Cüneyt Kaymak, Özlem Güler
Kamera: George Becker, Muzaffer Turan, Salih Dikişçi
Originalton: Kutay Derin
Produzent:innen: Korhan Yurtsever
Produktion: Korhan Film
Der türkische Metallarbeiter Cafer holt seine Familie aus der Türkei nach Deutschland. Das neue Leben bringt jedoch viele Schwierigkeiten und Unerwartetes mit sich – seine Frau engagiert sich in der Frauenbewegung, der älteste Sohn will nicht in die Schule, die Tochter muss zu Hause bleiben und sich um ihren neugeborenen Bruder kümmern. Nach seiner Fertigstellung 1979 verbot das damalige türkische Zensurkomitee den Film. 2023 feierte er in einer restaurierten Fassung seine verspätete Premiere in Deutschland.
Der türkische Metallarbeiter Cafer holt seine Familie aus seinem Dorf in der Türkei nach Deutschland. Er ist überzeugt, dass Deutschland das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist und die Familie hier aus der Armut gerettet wird. Das neue Leben bringt jedoch viele Schwierigkeiten und Unerwartetes mit sich – Cafers Frau engagiert sich in der Frauenbewegung, der älteste Sohn ist einsam und will nicht in die Schule, die Tochter muss zu Hause bleiben und sich um ihren neugeborenen Bruder kümmern. Mit seiner politischen, linken Perspektive auf die Arbeitsmigration hebt Kara Kafa sich von vielen anderen Beispielen des deutschtürkischen Kinos ab. Nach seiner Fertigstellung verbot das damalige türkische Zensurkomitee den Film: Er verletze „die Ehre Deutschlands, der befreundeten Nation“. Gegen den Regisseur Korhan Yurtsever wurde wegen des Films Anklage erhoben, er floh nach Berlin, wo er einige Jahre im Exil lebte. Das 35mm-Originalnegativ, das seinerzeit von den türkischen Behörden nicht beschlagnahmt werden konnte, tauchte 2022 überraschenderweise im Türkischen Filminstitut wieder auf. Der Film wurde von Arsenal – Institut für Film- und Videokunst in Kooperation mit bi’bak / Sinema Transtopia restauriert und feierte 2023 seine verspätete Premiere auf der Berlinale. (Can Sungu