Diagonale
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Analphabeten in zwei Sprachen
Dokumentarfilm kurz, BRD 1975, 36 min., OmeU
Diagonale 2024

Regie, Originalton: Mehrangis Montazami-Dabui
Kamera: Reza Dabui
Schnitt: Eduard Gernart
Weitere Credits: Gedicht und Sprecher: Aras Ören
Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie (DFFB)

 

Westberliner (Straßen-)Szenen in Schwarzweiß, begleitet von der Off-Stimme des Schriftstellers Aras Ören, dokumentieren die katastrophale Situation, denen die Kinder türkischer Gastarbeiter:innen beim Sprach- und Bildungserwerb in deutschen Schulen ausgesetzt sind. Wodurch die Filmemacherin die strukturelle Ungleichbehandlung jener aufdeckt, die als Arbeitskräfte willkommen sind, nicht aber als Menschen. Ein kämpferischer, kristallklarer, in vieler Hinsicht erschreckend aktueller Film.

Kreuzberg, Berlin, 1975. In Schwarzweiß-Aufnahmen und im Stil einer Reportage dokumentiert Mehrangis Montazami-Dabui strukturelle Missstände an Berliner Schulen, die aus Kindern türkischer Gastarbeiter:innen oftmals Analphabet:innen in zwei Sprachen machen. So wird die massive, politisch gewollte Ungleichbehandlung jener sichtbar, die als Arbeitskräfte willkommen sind, nicht aber als Menschen. Gleichzeitig ruft ein Brecht-Zitat auf einer Häuserwand zum Widerstand auf: „Dass du dich wehren musst, wenn du nicht untergehen willst, das wirst du doch einsehen.“ Begleitet wird der luzide, kämpferische Film von der Off-Stimme des Schriftstellers Aras Ören, der sich im Sinne Brechts die Frage stellt: Müssen jene, die die Welt durch ihre Arbeitskraft gestalten, nicht auch gleichen Anteil an ihr haben? Und ist der gutbürgerliche Rassismus der Einheimischen nicht auch noch im Jahr 2024 erschreckend aktuell? (Philipp Stadelmaier)

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