Diagonale
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Passagen
Innovatives Kino kurz, AT 1996, 12 min., OmeU
Diagonale 2024

Regie: Lisl Ponger
Darsteller:innen: André Mavazo, Ornella Goria, N. I. Amra P., Maria Förster, Ana Schey, Fred Wander, Vamira Vazquez, Katharina Beer, Le Dinhan, Adi Sitzmann (Stimmen)
Produktion: Lisl Ponger

 

Für wen entstehen Reisefilme wie jener, den die an der Reling eines Passagierschiffs stehende Frau mit ihrer kleinen Kamera dreht? Nimmt sie für uns jene privaten Bilder auf, die meist nur für den Hausgebrauch bestimmt sind? Oder solche von Flucht und Emigration? In Passagen kollidieren das Private und das Politische anhand unterschiedlicher Reisebewegungen des 20. Jahrhunderts: ein Filmessay von aktueller Gültigkeit.

Reiseberichte werden oft geschrieben, um den Daheimgebliebenen von der Ferne zu erzählen. Doch für wen entstehen Reisefilme wie jener, den die Frau mit dem Kopftuch, allein an der Reling eines Passagierschiffs stehend, mit ihrer kleinen Kamera dreht? Nimmt sie für uns jene privaten Bilder auf, die man für gewöhnlich nicht zu sehen bekommt? Die touristischen Found-Footage-Reisebilder aus New York, Shanghai, von der Donau oder aus Ostafrika, die Lisl Ponger für Passagen montiert, werden jedenfalls – zunächst kaum merklich – auf der Tonebene von anderen Erzählungen unterwandert: von einer Oral History über Emigration und Flucht. Unvermeidlich kollidieren im Rückblick auf das 20. Jahrhundert das scheinbar unschuldige Private und das dahinter erkennbare Politische. „Lieber du stirbst vor Hunger zu Hause, aber du lebst frei, als du bekommst Geld und Arbeit in einem anderen Land und bist nicht glücklich“, berichtet eine der Stimmen. Ein politischer Filmessay von aktueller Gültigkeit. (Michael Pekler)

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