Afronauts
Spielfilm, US 2014, Schwarzweiß, 14 min., eOF
Diagonale 2024
Regie, Buch: Nuotama Frances Bodomo
Darsteller:innen: Diandra Forrest, Hoji Fortuna, Yolonda Ross
Kamera: Joshua James Richards
Schnitt: Sara Shaw
Musik: Brian Mcomber
Sounddesign: Scott Hirsch
Szenenbild: Feli Lamenca
Kostüm: Sarita Fellows
Produzent:innen: Isabella Wing-Davey
1969. Parallel zum Start von Apollo 11 trainiert auch eine sambische Astronautin (Diandra Forrest) für ihren Flug ins All. Ein schwarzweißer, traumartiger Film, inspiriert von wahren Begebenheiten, der in einem gescheiterten Projekt eine afrofuturistische Utopie wiederentdeckt.
Lisl Ponger stieß auf diesen Film in den Pandemiejahren, als sie für hundredheroines.org ein über 52 Wochen laufendes Onlinefilmfestival kuratierte, bestehend aus Filmen von oder über Frauen, gefunden auf YouTube oder Vimeo. Nuotama Frances Bodomos Afronauts findet sich in einem Programm mit Maya Derens Meshes of the Afternoon (1943) , dessen traumartigen Charakter er in seinen schwarzweißen Bildern fortsetzt. Dennoch beruht er auf wahren, kaum bekannten Begebenheiten.
Bis 1969 versuchte Edward Makuka Nkoloso, Gründer eines sambischen Raumfahrtprogramms, die USA im Wettlauf ins All zu schlagen und die 17-jährige Matha Mwambwa sowie zwei Katzen mit einer Rakete zum Mond und weiter zum Mars zu befördern. Die ghanaische Filmemacherin Bodomo zeigt die afrikanische Astronautin (Diandra Forrest) bei der Vorbereitung auf den Flug und legt im Kern des – fehlgeschlagenen – Projekts eine afrofuturistische Utopie frei, in der sich die Kolonisierten von der Erde befreien und zu den Sternen erheben: eine symbolisch-politische Dimension, die über jedes Scheitern hinausgeht. (Philipp Stadelmaier)