Universalove
Spielfilm, AT/LU/RS 2008, Farbe, 80 min., OmeU
Diagonale 2016
Regie: Thomas Woschitz
Buch: Thomas Woschitz
Darsteller:innen: Anica Dobra, Dušan Ašković, Damian Smith, Sri Gordon, Daniel Plier, Sascha Migge u. a.
Kamera: Enzo Brandner
Schnitt: Thomas Woschitz
Originalton: Carlo Thoss
Musik: Naked Lunch
Produzent:innen: Gabriele Kranzelbinder, Pol Cruchten, Jeanne Geiben, Miroslav Mogorović
Produktion: KGP Kranzelbinder Gabriele Production
Koproduktion: Red Lion, donaufestival.at, Art & Popcorn
Liebe passiert. Liebe findet statt.
Egal ob bei Julie und Rashid, bei
Satoshi, Maria, Mona oder Greg.
Egal ob in Marseille, Tokio, Brasilien,
Belgrad oder Brooklyn. Seltsame
Liebe. Wahre Liebe. Verrückte Liebe.
Verzweifelte Liebe. überall. In jedem
Moment. Universalove ist eine
globale Love-Story.
„But, after all,
it’s a musical for people who could
never watch a musical (Thomas
Woschitz).“
Mit Universalove probiert Thomas Woschitz
das scheinbar Unmögliche. In sechs Episoden, die in
sechs verschiedenen Ländern spielen, verhandelt er
das wohl universellste Thema der Welt: die Liebe. Die
im Verhältnis zum Bild völlig gleichberechtigte Filmmusik
steuerten Naked Lunch bei.
(mica.at)
Universalove ist eine globale Liebesgeschichte.
In Marseille schlägt Julies Herz, wenn sie an ihren
Rashid denkt, mit derselben sehnsüchtigen Intensität
wie jenes des japanischen Mannes, wenn seine
Augen endlich wieder seine Angebetete erblicken, die
in einer Suppenküche in Tokio arbeitet. Liebe kann
ein Strohfeuer sein, wie die zum Star einer Telenovela
in Rio. Oder eine beständige, starke Flamme, die
einem Paar in Belgrad die Kraft gibt, um seine Existenz
zu kämpfen. Da ist der Taxifahrer in Brooklyn,
dessen verlangende Gedanken an eine schöne Frau
ihn an den emotionalen Abgrund eifersüchtiger
Liebe führen. Oder der seriöse ältere Gentleman in
Luxemburg, der es endlich, endlich schafft, seine
wahren Gefühle für einen jungen Mann zu zeigen.
Liebe passiert. Liebe findet statt. Seltsame Liebe.
Wahre Liebe. Verrückte Liebe. Verzweifelte Liebe.
überall. In jedem Moment.
(Produktionsmitteilung)
Das zweite universelle Motiv neben der Liebe ist
Hinfälligkeit und Desolatheit: Autos springen nicht
an, TV-Geräte produzieren weißes Rauschen, Computer
gehen kaputt, und Brautkleider verursachen
Ohnmacht. Diese labile Grundverfasstheit passt gut
zur bevorzugten Stimmungslage von Naked Lunch,
die Universalove mit Originalsongs ausgestattet
haben. Der mit einem Max Ophüls Preis ausgezeichnete
Film ist nicht die erste Zusammenarbeit von
Regisseur Thomas Woschitz und der Kärntner Band:
Schon zu Die Josef-Trilogie (1995–2004, siehe
S. 192) steuerte letztere eine Nummer bei. Sperrstunde
hieß eine mittellange Arbeit von 2005, eine
Sammlung nächtlicher Szenen und Begebenheiten,
die Naked Lunch durchgängig vertonten (und die
Enzo Brandner fotografierte, der für Universalove bei
der Diagonale einen Kamerapreis erhielt).
(Isabella Reicher, Der Standard)
Thomas Woschitz entwickelt in seinem virtuos
verschränkten Episodenfilm aus der Ästhetik der
Musikvideos eine junge, eigensinnige Erzählweise.
Jeder seiner Figuren schenkt er einen je eigenen Bilderkosmos,
einen eigenen Rhythmus, eine eigene
Atmosphäre. Und am Ende hält die Welt vor lauter
Liebe für einen Augenblick den Atem an.
(Max Ophüls Preis 2009, Jury-Statement)