Notes on Marie Menken
Dokumentarfilm, AT/US 2006, Farbe+SW, 97 min., eOF
Diagonale 2021
Regie, Buch, Kamera: Martina Kudláček
Schnitt: Henry Hills
Musik: John Zorn
Weitere Credits: mit: Kenneth Anger, Peter Kubelka, Jonas Mekas, Alfred Leslie, Stan Brakhage u. a.
Produktion: Mina Film
Nach ihrer Dokumentation über Maya Deren zeichnet Martina Kudláček das Porträt einer weiteren Vorkämpferin der amerikanischen Filmavantgarde, das fragmentarisch den künstlerischen und privaten Spuren der New Yorker Underground-Filmemacherin Marie Menken folgt.
Nach ihrem Dokumentarfilm über Maya Deren (In
the Mirror of Maya Deren) zeichnet Martina Kudláček
das Porträt Marie Menkens, einer weiteren Vorkämpferin der amerikanischen Filmavantgarde, und folgt
fragmentarisch ihren künstlerischen und privaten
Spuren im New Yorker Underground. Marie Menken
gehörte einige Jahre nach Deren einer zweiten Generation Filmschaffender an, die im pulsierenden New
York für eine Filmavantgarde stand, deren Grenzen
zu Musik und bildender Kunst fließend waren und
die Künstler wie Stan Brakhage, Andy Warhol, Jonas
Mekas und Kenneth Anger beeinflusste. Während
um Maya Deren, nicht zuletzt aufgrund der ikonischen Porträts von Alexander Hammid, ein Mythos
entstand, blieb Marie Menken die längste Zeit nahezu vergessen.
(Katalogtext, red)
Notes on Marie Menken gibt eine Ahnung von
Menkens ausgeprägtem Sinn für taktile und optische
Effekte, indem der Film Menken auch als bildende
Künstlerin vorstellt, der besonders an der Collagetechnik gelegen war. In ihrer eigenen Kameraarbeit
lässt Martina Kudláček zudem die Materialität der
Archive wie die Körper der Zeugen sprechen. So ist
den Notizen über Menken auch deren Entstehungsprozess eingeschrieben: das Sichten, Spulen und
Ausheben, Raum für Spielerisches und Zweifel.
(Christa Blümlinger)
Marie war eine der ersten Filmemacherinnen,
die mit der Kamera improvisierten und schnitten,
während sie drehten. Sie filmte mit ihrem gesamten
Körper, ihrem gesamten Nervensystem. Man spürt
Marie in jeder Einstellung, wie sie den Film aus winzigen Teilen und durch Bewegung konstruiert. Es sind
diese Bewegung und der Rhythmus, die so viele von
uns aufgriffen und später in unseren eigenen Werken
weiterentwickelten.
(Jonas Mekas über Marie Menken)