Der Tote in der Schlucht
Spielfilm, AT 2023, Farbe, 90 min., dOF
Diagonale 2023
Regie: Mirjam Unger
Buch: Eva Testor
Darsteller:innen: Patricia Aulitzky, Dominik Raneburger, Bernhard Schir, Gerti Drassl, Barbara Romaner, Harald Windisch
Kamera: Eva Testor
Schnitt: Niki Mossböck
Originalton: Peter Rösner
Musik: Teresa Rotschopf und Patrick Pulsinger
Sounddesign: Karim Weth
Szenenbild: Katharina Wöppermann
Kostüm: Andrea Kuprian
Produzent:innen: Barbara Pichler, Gabriele Kranzelkranzelbinder
Produktion: KGP Filmproduktion
Koproduktion: ZDF - Zweites Deutsches Fernsehen
ORF
In der Wolfsschlucht ruft der Fund
der Leiche eines erschossenen
Mannes einen brutalen Überfall auf
einen Geldtransport vor sieben
Jahren in Erinnerung. Colussi, der
damalige Drahtzieher des Überfalls,
der gerade aus der Haft entlassen
wurde, steht unter dringendem
Tatverdacht. Der zweite Tiroler
Landkrimi von Mirjam Unger um
die forsche Kriminalbeamtin Lisa
Kuen (Patricia Aulitzky) zieht die Zuschauer*
innen in ein dichtes Netz
von Verdachtsmomenten und zeigt
Tirol als zutiefst traditionelles
und von bäuerlichen Strukturen geprägtes
Land.
Lisa Kuen (Patricia Aulitzky) joggt gerne. Sie
mag es, in Bewegung zu sein, den Kopf freizubekommen
und vielleicht auch ihrem stressigen Job für
kurze Zeit zu entfliehen. Denn der vereinnahmt die
forsche und immer schlagfertige Kriminalbeamtin,
deren einzige Schwachstelle ihr verstorbener Vater
ist, den sie einst ins Gefängnis brachte. Die Vergangenheit
reicht auch beim Mordfall, in dem sie gerade
ermittetl, bis in die Gegenwart: In der Wolfsschlucht
ruft der Fund der Leiche eines erschossenen Mannes
einen brutalen Überfall auf einen Geldtransport
vor sieben Jahren in Erinnerung. Der Ermordete
Radl war damals Informant, sein Kollege Oberhuber
kam ums Leben, das Geld wurde niemals gefunden.
Colussi, Radls damaliger Komplize und Drahtzieher
des Überfalls, der gerade erst aus der Haft entlassen
wurde, steht unter dringendem Tatverdacht. Radls
hippieske Lebensgefährtin und die Witwe des beim
Überfall ums Leben gekommenen Oberhuber scheinen
etwas zu verbergen, und auch die Mitglieder des
örtlichen Schützenvereins begegnen der Ermittlerin
nicht gerade zuvorkommend.
Nach Das Mädchen aus dem Bergsee realisiert
Regisseurin Mirjam Unger mit bewährter Besetzung
und Crew – etwa Eva Testor, die erneut das Drehbuch
schrieb und die Kamera führte – ihren zweiten
Tiroler Landkrimi, der die Zuschauer*innen in ein
dichtes Netz von Verdachtsmomenten zieht und
Tirol als zutiefst traditionelles und von bäuerlichen
Strukturen geprägtes Land zeigt. Schauplätze sind
neben der Versteigerungshalle der Rinderzuchtorganisation
Tirol die Schützenvereinskneipe und ein
einsamer Bauernhof. Daneben verkörpert die selbstbewusste
Kuen, die entweder in ihrem Büro oder
bei ihrem schwulen Kollegen Alex (Dominik Raneburger)
nächtigt, das moderne Innsbrucker Stadtleben.
Dazu gehört auch die originelle Gerti Drassl
als kettenrauchender Hippie, die mit dem Toten aus
der Wolfsschlucht eine offene Beziehung führte und
wahnsinnige Angst vor Colussi hat. Zum treibenden
Elektrosound von Teresa Rotschopf und Patrick
Pulsinger tauchen die beiden Kriminalbeamt*
innen immer tiefer in den Fall ein, bei dem plötzlich
Zweifel an einem Kollegen aufkommen, der bei dem
Raubüberfall vor sieben Jahren ermittelte.
(Katalogtext, ast)