We Pretend Not to See
Innovatives Kino kurz, AT/FR 2023, Farbe, 7 min., OmeU
Diagonale 2024
Regie, Buch, Kamera, Schnitt, Sounddesign: Stephanie Bergwinkl
Produzent:innen: Stephanie Bergwinkl
„Wir haben beschlossen, dass wir uns nicht länger kennen.“ Ende einer Beziehung. Der männlichen Kommentarstimme sind die Gewissheiten abhandengekommen. Realität und Projektion sind nicht mehr auseinanderzuhalten. Videoausschnitte zeigen Gruppenszenen im Sommerlicht. Der Kommentar imaginiert Souveränität bei künftigen Begegnungen. Stephanie Bergwinkls Kurzfilm ist ein fragmentarischer Essay über die Erschütterung des Selbstbildes durch eine Trennung und über die Mechanismen ihrer Verarbeitung.
„Wir haben beschlossen, dass wir uns nicht länger kennen.“ Das Ende einer Beziehung. Der männlichen Kommentarstimme, in leichtem Singsang, um Lässigkeit bemüht, sind die Gewissheiten abhandengekommen. Realität und Projektion sind nicht mehr auseinanderzuhalten. Blau-grünlich eingefärbte Filmclips evozieren Erinnerungen, Videoausschnitte zeigen Gruppenszenen im Sommerlicht – Spiele und entspanntes Herumhängen im Park. Allmählich driften die von der Stimme vorgetragenen Gedanken in die Gegenwart, werden fragmentarisch-tastend und imaginieren Souveränität bei künftigem Aufeinandertreffen. Ein Selbstporträt der Filmemacherin im Badezimmerspiegel, die Kamera in der Hand, unterbricht den Fluss des Kommentars. Stephanie Bergwinkls Kurzfilm ist ein fragmentarischer Essay über die Erschütterung des Selbstbilds durch eine Trennung und über die Mechanismen ihrer Verarbeitung. (Fabian Tietke)