Söder
Spielfilm kurz, AT 2024, Farbe, 26 min., OmeU
Diagonale 2024
Regie: Raoul Bruck
Buch: Lorenz Uhl, Moritz Licht
Darsteller:innen: Joshua Bader, Sarah Viktoria Frick, Martin Vischer
Kamera: Ioan Gavriel
Schnitt: Anna Eber
Originalton: Chuqi Lu, Elahe Aman, Carmen Dürholt, Matthias Emert, Hannah Escobar, David Graudenz, Felipe Kolm
Musik: Filous (Matthias Oldofredi)
Sounddesign: Moritz Peter
Szenenbild: Marlene Oberneder
Kostüm: Oliver Huber, Alma Rothacker
Produzent:innen: Julie Stempelova
Was tun, wenn man den eigenen Ehemann bis aufs Blut hasst? In Raoul Brucks Groteske greift Kerstin zum Äußersten und heuert online einen Profikiller an: Söder, einen jungen Mann, der sich in seinem Internetauftritt jedoch nicht ganz authentisch präsentiert.
„Welcome to my world“, verkündet eine Texteinblendung gleich zu Beginn. Doch was ist das für eine Welt, in der uns Raoul Brucks Film willkommen heißt? Eine Welt, die Söder (Joshua Bader), die Haupt- und Titelfigur, sich selbst geschaffen hat. Und in der er, Söder, ein Auftragskiller ist, der seine Dienste im Darknet anbietet. Was aber, wenn tatsächlich jemand anbeißt? Zum Beispiel eine Frau, die ihren Gatten so sehr hasst, dass sie, bevor sie einen Wasserball aufbläst, das Ventil erst mal gründlich von seinen Speichelresten befreit? Nun hat Söder ein Problem: Er heißt gar nicht Söder. Und ein eiskalter Killer ist er auch nicht. Aber deshalb die selbst erbaute Welt aufgeben? Kommt nicht infrage! So bastelt Söder weiter an seiner aus B-Movie-Fantasie und digitaler Meme-Ästhetik zusammengeschusterten Fiktion, in die er nur dummerweise zwei andere Menschen hineingezogen hat. Ein Popsong gibt die Losung vor: „Ein Blick in seine Augen / Und du hast gleich gewusst / Ab heute wirst du lügen …“ (Lukas Foerster)