Elegy for a Glacier
Spielfilm kurz, US/AT/CA 2023, Farbe, 16 min., OmdU
Diagonale 2024
Regie, Buch: Stephanie Falkeis
Darsteller:innen: Campbell Symes, Noa Graham
Kamera: Alexa Wolf
Schnitt: Sushma Khadepaun, Stephanie Falkeis
Musik: Sarah Li
Sounddesign: Anna Devillaire
Szenenbild: Emily Han-Young Hurd
Produzent:innen: Nicholas Nyhof
Produktion: Stephanie Falkeis / Columbia University
Eine Gletscherforscherin kehrt in ihren Heimatort zurück und trifft auf ihre Mutter, eine radikale Umweltaktivistin. Die Natur liegt beiden am Herzen, aber darüber, wie man sie am besten schützen kann, werden sie sich nicht einig. Das Eis, das beide retten wollen, schert sich nicht um diesen Streit. Es schmilzt dahin. Aber noch können sie es betreten, erfühlen. Gemeinsam.
Es beginnt mit einer Heimkehr in eine Welt, in der das Vertraute nicht länger Geborgenheit bedeutet. Nach dem Aufwachen im Elternhaus gleitet der Blick irritiert über die Zimmerwand. „Dieses Bild, habe ich das als Kind selbst gemalt?“ Aber wer ist hier wem fremd geworden? Ein Generationenkonflikt mit umgekehrten Vorzeichen: Die Mutter wirft der Tochter vor, sich mit dem System arrangiert zu haben; sie selbst begehrt auf, entschlossener denn je. Es geht bei dem Streit um einen Gletscher, der zur Identität des Ortes gehört, an dem die Mutter fernab der Großstadt lebt. Immer wärmer wird auch hier die nach wie vor glasklare Luft. Und nun soll in den grünen Bergen ausgerechnet ein Skigebiet entstehen.
Eine Konfrontation, aber kein Showdown, ein Western und doch keiner. Was tun, wenn die letzte Grenze schmilzt? Es ist wichtig, trotzdem zu kämpfen. Aber vielleicht ist es noch wichtiger, gemeinsam zu trauern. (Lukas Foerster)