Waters
Dokumentarfilm kurz, AT 2023, Farbe+SW, 13 min., eOF
Diagonale 2024
Regie, Buch, Kamera, Schnitt, Originalton, Sounddesign: Tim Sharp
Produzent:innen: Tim Sharp
Eine Kollektion von Bildern, entstanden auf der ganzen Welt. Verbunden durch fließendes Wasser, in Meeren, Flüssen, Seen. Begleitet von Tim Sharps Stimme, die immer wieder ins Reimen gerät. So wie die Bilder sich reimen, Bild auf Bild das Wasser zurückkehren lässt. Aber auch die Toten der Geschichte und die ökologischen Zerstörungen der Gegenwart. Das filmische Bild wird selbst Wasser und Spiegel einer Welt am Rande der Katastrophe, bereit zu zerfließen. Ein flüssiger Film mit scharfer Ironie.
Was folgt, verspricht die Stimme von Tim Sharp, ist keine Erzählung, sondern eine Sammlung von Bildern und Tönen, zusammengetragen auf der ganzen Welt. Verbunden sind sie durch fließendes Wasser, in Meeren, Flüssen, Seen. Wie die Worte des Regisseurs formen auch die Bilder Reime, indem sie, Einstellung um Einstellung, die Gewässer zurückkehren lassen, ebenso wie die Toten der Geschichte oder die ökologischen Zerstörungen der Gegenwart. So wird das filmische Bild selbst Wasser, weltverbindende Substanz und weltreflektierender Spiegel: ebenso Welt-Bild wie poetisches Tor in eine Nach-Welt, die uns blüht, wenn wir den Planeten weiter so behandeln wie bisher. Am Horizont von Sharps Film steht ein toter Seemann, dazu verdammt, nach der Katastrophe als Geist über die Meere zu irren, um von seinem Schicksal zu berichten. Dieser Seemann ist die Menschheit. Also doch noch eine Erzählung, trotz allem. Ein flüssiger Film mit scharfer Ironie. (Philipp Stadelmaier)