Diagonale
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Wo sein Wäsche
Spielfilm kurz, AT 1975, 32 min., dOF
Diagonale 2024

Regie: Dieter Berner
Buch: Gerhard Kahry, Käthe Kratz
Darsteller:innen: Bozidarka Frajt, Bogoljub Petrović, Sanja Križanović, Josip Dubovečak, Marianne Gerzner, Karl Augustin, Götz Kauffmann
Kamera: Rudolf H. Murth
Schnitt: Renate Jelinek
Produktion: ORF

 

Um nach einer Hausgeburt ein staatliches Wäschepaket für sein Baby zu bekommen, muss das Ehepaar Stanković einen kafkaesken Spießrutenlauf durch die österreichischen Institutionen absolvieren. Dieter Berners Fernsehspiel präsentiert nicht nur das skurril überzeichnete Bild eines bornierten Beamtenapparats, sondern in erster Linie das einer kämpferischen jungen Frau, die sich gegen Bevormundung und Diskriminierung auflehnt.

„Erst Dokumenti, dann Wäschepaket.“ Ohne Geburtsurkunde bekommt Gordana Stanković nicht die gewünschte Grundausstattung für ihr Kind. Allerdings hat sie den kleinen Gordan mitten in der Nacht ohne ärztlichen Beistand und folglich ohne entsprechendes Attest zur Welt gebracht, weshalb man ihr in der Amtsstube nicht weiterhelfen kann. Zunächst müsse sie zum Standesamt für eine Geburtsbescheinigung. „Dann ich geben Wäsche. Verstanden?“ Womit der Spießrutenlauf durch die österreichische Bürokratie erst beginnt. Dieter Berners sozialkritisches Fernsehspiel, entstanden im Rahmen der ORF-Sendereihe Geschichten aus Österreich, liefert jedoch nicht nur das skurril überzeichnete Bild eines bornierten Beamtenapparats, sondern in erster Linie das einer kämpferischen jungen Frau, die sich gegen Bevormundung und Diskriminierung auflehnt. Irgendwann in diesem politisch engagierten Stück österreichischer Fernsehgeschichte legt sich Frau Stanković in einer der Bürostuben auf den Boden und weigert sich, den Raum ohne Wäschepaket zu verlassen. Und die aufreibende Irrfahrt kommt buchstäblich zum Erliegen. (Michael Pekler)

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