Regie: Krsto Papić
Buch: Krsto Papić
Kamera: Ivica Rajković
Schnitt: Lida Braniš
Produktion: Zagreb Film

Menschen sitzen in einem der Sonderzüge, die Arbeitskräfte aus Zagreb nach München fahren, und erzählen: von der Hoffnung auf ein weniger karges Leben und mehr Geld. Krsto Papić verbindet die Perspektive der Angeworbenen mit einer Dokumentation der Logistik des Anwerbeabkommens.

Menschen, die wartend in kleinen Grüppchen beisammenstehen. Ihr Ziel ist ein Platz in einem der Sonderzüge, die jeden Dienstag Arbeitskräfte aus Zagreb nach München fahren. Als sie schließlich im Zug sitzen, erzählen sie: von der Hoffnung auf eine weniger karge Existenz, auf mehr Geld, auf ein neues Leben. Vor dem Einsteigen und nach dem Aussteigen ist jeder Schritt durchgeplant. Krsto Papićs Film verbindet die Perspektive der Angeworbenen mit einer Dokumentation der Logistik des deutsch-jugoslawischen Anwerbeabkommens in seinem letzten Jahr. Dabei zeigt er auch die Machtverhältnisse, die den ganzen Prozess strukturieren: Deutsche Ärzte prüfen die Arbeitstauglichkeit; ein Beamter des kroatischen Arbeitsamtes ist der Einzige, der entspannt in seinem eigenen Abteil sitzt; deutsche Mitarbeiter:innen nehmen die Arbeitskräfte am Münchner Hauptbahnhof entgegen und fertigen sie der Nummer ihrer Arbeitsverträge nach ab. Zwischen diesen Wenigen: die Vielen. (Fabian Tietke)