The Four Corners of the World
Innovatives Kino kurz, AT 1981, Farbe+SW, 17 min., kein Dialog
Diagonale 2024
Regie: Lisl Ponger
Produktion: Lisl Ponger
Die Super-8-Kamera folgt fahrenden Autos, am Nachthimmel explodierenden Feuerwerkskörpern und Flugzeugen: Stets werden die konkreten Dinge zu abstrakten Phänomenen. Lisl Ponger lotet den geometrischen und sinnlichen Möglichkeitsraum der Leinwand aus, wenn eine Meereswelle zu einem Lineal wid, das die Ecken des Bildes ausmisst. Ein Fest der Formen offenbart sich, eine Einladung, sich in der Vielfalt des Kinos zu verlieren.
Die Welt gebannt in das Viereck der Leinwand. Licht, Dunkelheit, Farben und Bewegungen loten den geometrischen und sinnlichen Möglichkeitsraum des Kinos aus. Egal ob die Super-8-Kamera fahrenden Autos, am Nachthimmel explodierenden Feuerwerkskörpern oder Flugzeugen folgt, stets werden die konkreten Dinge zu abstrakten Phänomenen. Eine Meereswelle ist zugleich eine herrlich blau auf das Objektiv zurollende Naturkraft, wie eine Vermessung des Bildausschnitts von links nach rechts; ein Lineal, das mal Geraden, mal Diagonalen, mal den Abstand zwischen Imagination und Wirklichkeit vermisst. Trotz sich wiederholender Bildmotive handelt es sich hierbei nicht um einen strengen strukturalistischen Film: Ganz im Gegenteil offenbart sich ein Fest der Formen, eine Einladung, sich in der Vielfalt des Kinos zu verlieren. (Patrick Holzapfel)