To whom it may concern
Innovatives Kino kurz, AT 2022, Farbe, 7 min., eOF
Diagonale 2024
Regie, Schnitt, Kostüm: Lisl Ponger
Darsteller:innen: Andrea Vezga Acevedo, Jamal Abale, Mariam Hage, Nina Sandino, Precious Mariam Sanusi, Martin Wax, Clara Weissmann; Voice-over: Bronwyn Lace, Julian Sharp, Conrad Wesselhoeft
Kamera: Katharina Wolf
Originalton: Tim Sharp, Lisl Ponger
Sounddesign: Tim Sharp, Lisl Ponger
Weitere Credits: Gaffer: Thomas Münster; Banner: Dominik Kraft; Zitate von: Malin Gewinner, Kathy Jetnil-Kijiner, Conrad Wesselhoeft
Produktion: Lisl Ponger
Eine illustre Jagdgesellschaft auf einer Bühne. Die Kleidung lässt auf eine militarisierte Prepper-Gesellschaft schließen, die Tiermasken auf gefährdete Arten. Jäger:innen und Gejagte bilden Tableaux vivants, in denen der Tod anklopft. Das Ende ist nah. Aber Lisl Ponger gibt nicht auf.
Wie bei Lisl Pongers anderen jüngeren Arbeiten, La vida es un carnaval und Unless you are a trickster, handelt es sich bei To whom it may concern um eine gefilmte Performance und um die Aneignung eines Raumes, einer Bühne. Auf dieser versammelt sich eine illustre Jagdgesellschaft. Die Tarnfarben der Kleidung lassen eine militarisierte Prepper-Gesellschaft erkennen, die Tiermasken verwandeln die Bühne in ein Bestiarium. Katzen, Robben, Tauben, Krokodile und Hunde repräsentieren die gefährdeten Bewohner:innen der Erde. In dieser Reihe darf das grausamste aller Tiere nicht fehlen: der Mensch, Agent eines zerstörerischen planetaren Kapitalismus und von seiner eigenen Grausamkeit ebenso bedroht wie alle anderen. So teilen sich Jäger:innen und Gejagte dieselben Körper und bilden Tableaux vivants, die eher an Stillleben erinnern, an „natures mortes“, in denen das Aussterben nahe ist. In die Höhe gehaltene Transparente präsentieren den einzigen gangbaren Ausweg: „Rise and resist.“ (Philipp Stadelmaier)
Mit freundlicher Unterstützung des Österreichischen Filmmuseums