Diagonale
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Jesenice–Stuttgart itd …
Dokumentarfilm kurz, YU 1971, Schwarzweiß, 6 min., OmeU
Diagonale 2024

Regie: Miroslav Mikuljan
Kamera: Mario Perušina
Produzent:innen: Miroslav Mikuljan
Produktion: Kinoklub Zagreb

 

Beklemmende Fotos von Emigranten am Bahnhof, begleitet von verstörten Gesichtern und einer scharfen Stimme aus dem Lautsprecher. Die ironisch untermalte deutsche Marschmusik erklingt, während Menschen sich in überfüllte Züge drängen und traurige Angehörige regungslos auf ihre Liebsten blicken. Schließlich setzt sich der Zug in Bewegung, führt die Eltern des weinenden Mädchens ins verheißene Paradies – ohne Gewissheit über ihre Rückkehr.

Jesenice–Stuttgart itd … präsentiert eindrucksvoll die beängstigende Szenerie im Bahnhof während des Einsteigens. Die angehenden Auswanderer ähneln Flüchtlingen, die verzweifelt versuchen, nach Deutschland zu gelangen. Miroslav Mikuljans sozialkritische Dokumentation beginnt mit Fotos von Emigranten, mit denen ihre Dehumanisierung betont wird – Individuen werden auf Zahlen und Papiere reduziert. Die Nervosität von Händen, die Bündel von Geldscheinen zählen, wird mit dem gnadenlosen Aufprall von Stempeln auf Karten kombiniert. Das düstere Bild wird durch Großaufnahmen von niedergeschlagen-verwirrten Gesichtern abgerundet. Die ironisch unterlegte deutsche Marschmusik weckt Assoziationen zu anderen Zügen, die überfüllt meist nach Deutschland fuhren. Menschen quetschen sich in überfüllte Waggons, während traurige Gesichter von Angehörigen regungslos auf ihre Liebsten starren. Endlich setzt sich der Zug in Bewegung und führt die Eltern des weinenden Mädchens ins versprochene Paradies – ohne jegliche Garantie, wann und in welchem Zustand sie zurückkehren werden.

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