Diagonale
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Unter Denkmalschutz
Spielfilm, BRD 1975, Schwarzweiß, 11 min., OmeU
Diagonale 2024

Regie: Želimir Žilnik
Buch: Želimir Žilnik
Kamera: Andrej Popović
Produktion: Alligator Film (München)

 

In einer Dachgeschosswohnung liefert ein junger Mann einen atemlosen Bericht ab über die Schikanen, mit denen ihn sein Vermieter aus der Wohnung ekeln will. Das denkmalgeschützte Haus ist am Verfallen. Die Wohnungen werden bevorzugt an migrantische Mieter:innen vergeben.

Želimir Žilniks Film fällt wahrlich mit der Tür ins Haus. Die Kamera hat kaum die Dachgeschosswohnung betreten, da springt der junge Mann auch schon vom Sofa auf und beginnt mit seinem atemlosen Bericht über die Schikanen, mit denen sein Vermieter, ein Landtagsabgeordneter, ihn aus der Wohnung ekeln will: Einbruch, Diebstahl, Vandalismus, ein erschossener Hund, durchtrennte Stromleitungen. Das denkmalgeschützte Haus ist am Verfallen. Die Wohnungen vergibt der Besitzer schon lange bevorzugt an migrantische Mieter:innen. 1968 sagte Žilnik in einem Interview: „Der Dokumentarfilm ist in erster Linie eine Möglichkeit, die ein Mann, eine Frau oder ein Kind bekommt, um in einem Atemzug die Bauchschmerzen zu vermitteln, die sie haben und die offenkundig nicht nur ihre Privatangelegenheit sind.“ Unter Denkmalschutz fackelt nicht lange, nimmt keinen Anlauf, sondern springt mitten hinein in eine Kritik gesellschaftspolitischer Verhältnisse. Die Kopie des Films wurde vor Kurzem im Archiv des Dokumentationszentrums und Museums über die Migration in Deutschland (DOMiD) wiederentdeckt. (Fabian Tietke)

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