
Schutzmechanismus oder Tick? In jeder Aufnahme von Anton Paievski ist ein Schnüffeln zu hören bzw. wäre auf der Originaltonspur zu hören gewesen, hätte Paievski es nicht mit anderen Geräuschen überspielt. Für den Filmemacher eine unangenehme Situation. Dem Schnüffeln im filmischen Selbstversuch auf der Spur.
Sanfte Wellen, Meeresrauschen und Möwengeschrei. Doch ein anderes Geräusch durchkreuzt das Sehnsuchtsbild – ein leises, wiederkehrendes Schniefen, ein „Sniff“, das scheinbar vom Filmemacher selbst kommt! Auf der Suche nach dessen Ursache begibt sich Anton Paievski auf eine Reise in seine Vergangenheit. Er durchforstet Kindheitsvideos, entdeckt sich selbst und sichtet Filmmaterial, das er in den letzten Jahren aufgenommen hat. In der ständigen Wiederholung eines zunächst unscheinbar wirkenden Geräuschs entsteht eine Annäherung, die sich nicht nur als humorvolle Hommage auf einen geräuschvollen Wegbegleiter erweist: Erst das Filmmaterial als audiovisuelles Dokument ermöglicht die Spurensuche und birgt das Potenzial, die Blick- und Hörrichtungen immer wieder neu zu verschieben. (Lisa Heuschober)
Buch: Anton Paievski
Darsteller:innen: Anton Paievski
Kamera: Anton Paievski
Schnitt: Anton Paievski
Originalton: Anton Paievski
Musik: Anton Paievski
Sounddesign: Anton Paievski
Produzent:innen: Anton Paievski
Uraufführung: Diagonale '25
Produktionsformat: digital