Nina in einer Reihe Begegnungen

Nina ist Anfang 20, hat das Studium geschmissen und steht ohne Job da. Ihr Wunsch nach einem festen Platz im Leben stößt bei den Mitmenschen auf Irritation: Die Familie sorgt sich, die Freundinnen laden sie nur noch aus Mitgefühl ein. Sophie Gmeiner erzählt vom Frust und von der Hilflosigkeit einer jungen Frau bei ihrer Suche nach sich selbst.

Sie tue ihnen leid, meinen die anderen. Sie sei ein „Runterzieher“, und alles sei immer so dramatisch bei ihr. Wenn Nina unter Menschen ist, dann bleibt sie meist allein. Die junge Frau, Anfang 20, lässt sich durch den Berliner Alltag treiben. Das Studium hat Nina geschmissen, einen Job hat sie nicht in Aussicht, Bruder und Mutter machen sich Sorgen um sie. „Du musst arm wirken, aber so verlässlich wie möglich“, lauten die Tipps, die sie für ihre Bewerbungsgespräche bekommt. Bei der Geburtstagsfeier der Sandkastenfreundin kann sie in Sachen Dating, Alkohol und Party nicht mithalten, die einzige Konstante ist das nächtliche Staubsaugen: ein wenig Kontrolle im Leben. In ruhigen Beobachtungen, semidokumentarisch mit der Videokamera festgehalten, folgt Regisseurin Sophie Gmeiner ihrer Protagonistin auf der Suche nach einem festen Platz im Leben. Ein Film über die Isolation und das frustrierende Gefühl, den gesellschaftlichen Erwartungen nicht zu entsprechen. Und über Ninas Hilflosigkeit nach einer Reihe Begegnungen. (Susanne Gottlieb)