On the Tenderness of Men

Eine Hommage auf eine in Felsen gehauene Kirche in Finnland. Aber auch ein Bildessay, begleitet von diversen Zitaten, verlesen von einer Frauenstimme. Was Bilder und Texte schier nahtlos verbindet: eine tiefe Melancholie. Die Wunden unserer Zeit. Und die Sehnsucht, nicht mehr allein zu sein.

Minou Norouzis Hommage auf eine in Felsen gehauene Kirche in Finnland und ihre Geschichte ist zugleich ein Essay über unsere Gegenwart und ihre Wunden: die Pandemie, die live gestreamte Katastrophe in Gaza. Wo es wehtut? Überall. Zu den Bildern verliest eine Frauenstimme Textzitate aus verschiedenen Quellen, die nahtlos ineinander übergehen, ein organisches Ganzes ergeben, zusammengehalten von einer tiefen, aber erstaunlich heilsamen Melancholie. Als würde sich die Stimme an uns adressieren, Kontakt aufnehmen. Man denkt an einen Film-Brief, an Godard, an Marker. Die verwendeten Materialien – Fotos und Dokumente, Bildbände und YouTube-Videos, Töne und Zitate – sind so konkret wie der Granit, aus dem die Kirche entstand. Und sie sind voneinander isoliert. Die Montage erfüllt ihre größte Sehnsucht: nicht länger allein zu sein. (Philipp Stadelmaier)