
Vorher Nachher
Dokumentarfilm kurz, AT/DE 2024, DCP, 6 min, OmeUSammelprogramm: Kurzdokumentarfilm Programm 4
Zwei Männer in einer Wohnung. Jan will Frank filmen, Frank will, dass Jan ihn filmt. Klingt simpel, aber jedes Bild, auch ein sexuelles, hat ein Vorher und ein Nachher. Wenn einer einen anderen filmt, dann ist das nicht nur ein technischer oder künstlerischer, sondern auch ein sozialer Akt.
„Kannst du das Licht anmachen?“ Aber welches Licht? Das blaue, kalte, das aussieht wie in einem Thriller? Oder lieber das grüne, warme? Und wo setze ich mich hin? Aufs Bett? Aufs Sofa? Seit Jahren dreht Jan Soldat mit Menschen in intimen, sexuellen Situationen. Jede Wohnung, lernen wir aus seinen Filmen, ist auch ein potenzielles Filmstudio, jeder Körper kann zum Objekt des Kamerablicks werden. Die wichtigste Voraussetzung ist dieselbe wie beim Sex: gegenseitige Zugewandtheit und Kommunikation. Die Aushandlungsprozesse und Aufbauarbeiten, die in Soldats Kino für gewöhnlich bereits vorbei sind, wenn die Aufnahme beginnt, werden in
Vorher Nachher
ins On des Bildes gerückt. Ebenso wie die Nachbereitung. Denn mit bewegten Bildern kann man, sind sie erst einmal aufgenommen, viel anstellen. (Lukas Foerster)
Darsteller:innen: Frank
Kamera: Jan Soldat
Schnitt: Jan Soldat
Originalton: Jan Soldat
Produzent:innen: Jan Soldat
Weltvertrieb: Jan Soldat
Österreichische Erstaufführung: Diagonale '25
Produktionsformat: digital