
Nach Luft ringen im Würgegriff, außer Atem sein beim Training. In Kopf und Gliedern die Dauerantizipation eines gewaltsamen Übergriffs. Nicht allen Körpern wird zugestanden, sich verteidigen zu dürfen. Isa Schieches Essayfilm
Dirty Care
gibt Anweisung, es dennoch zu tun.
Trainiert wird über den Dächern Wiens, im Garten, in der Schneelandschaft, denn der Ernstfall kann überall eintreten. Besonders gefährlich für Körper, die nicht der Cisnorm entsprechen: die öffentliche Toilette. Den Ellbogen in den Bauch, die Finger ins Gesicht, jeder Griff muss sitzen, damit die Abwehr gelingt. Dazwischen: zarte Momente zweier Arme, die sich berühren. Isa Schieches neuer Film ist zugleich Anleitung zur Gegenwehr und Essay über die Bedeutung von Selbstverteidigung für marginalisierte Gruppen, um der Entfremdung vom eigenen Handlungsvermögen etwas entgegenzusetzen. Die Gesichter der Protagonist:innen bleiben hinter Masken verborgen: hölzerne Krampusse, deren nicht-binäre Physiognomie schon so manchem Rätsel aufgab. (Eva Königshofen)
Buch: Isa Schieche
Darsteller:innen: Helen Weber, Isa Schieche
Kamera: Isa Schieche
Schnitt: Sophia Hochedlinger
Originalton: Isa Schieche
Musik: Terz Nervosa, Sundl
Sounddesign: Katharina Pichler
Weitere Credits: Farbkorrektur: Susi Dollnig; 3D-Grafik und Animation: Tobias Schlorhaufer; Untertitel: Wortschatz Produktion, Stefania Schenk Vitale; Grafik: Sophia Hochedlinger; DCP: Mirjam Bromundt
Produzent:innen: Isa Schieche
Weltvertrieb: Lemonade Films
Verleih in Österreich: Lemonade Films
Gefördert von: Kunstmuseum Bonn
Uraufführung: Diagonale '25
Produktionsformat: digital