Night of Passage

Drei Geflüchtete aus Teheran werden in der Slowakei nahe der österreichischen Grenze von ihrem Schlepper abgesetzt. Sie müssen die Nacht im Wald verbringen, bis der nächste LKW sie abholt. Die Aussicht auf eine neue Zukunft treibt die Freund:innen an. Doch die Nacht bringt eine dramatische Wendung.

Geschichten von Geflüchteten konnte man in den letzten Jahren so zahlreich hören und lesen, dass viele das Gefühl bekamen, es handle sich um eine anonyme Masse von Menschen, die bei uns, im vermeintlich gelobten Westen, eintreffen. Doch Reza Rasoulis Film zeigt nachdrücklich, dass hinter jeder Flucht natürlich individuelle Schicksale und auch unterschiedliche Vorstellungen stehen – so wie bei zwei jungen Männern und einer jungen Frau aus dem Iran. Als diese aus einem Lastwagen geworfen werden und auf den nächsten warten müssen, scheint es nur um die Frage zu gehen, wo man Essen besorgen kann und wie man die Nacht verbringen soll. Doch dann spitzt sich das Geschehen unerwartet zu und wirft eine moralische Frage auf, die man in dieser Dringlichkeit und Heftigkeit nicht vermutet hätte. Ein packender, hochdramatischer Film. (Andreas Ungerböck)