
Habā
Dokumentarfilm kurz, AT/ES 2024, DCP, 23 min, OmeUSammelprogramm: Kurzdokumentarfilm Programm 3
„Sahar, bist du noch da?“ Ein abgebrochenes Telefonat zwischen Regisseurin und Protagonistin wird zum Ausgangspunkt der Suche nach Spuren einer Frau, die vor Gewalt flieht. Und zu einer Reflexion über Femizide, die als „Ehrenmorde“ bezeichnet werden.
„In meinem Herzen weiß ich, dass mir etwas zustoßen wird“, sagt Sahar, kurz bevor das Telefonat jäh abbricht. Ein schwarzer Screen wird von Szenen aus dem ägyptischen Spielfilm
Doa al karawan
(
Der Ruf des Brachvogels
, 1959) abgelöst, in dem es um ebenjene Morde geht, die die Familienehre rehabilitieren sollen. Wie schon in ihrem Film
Anqa
erzählt Helin Çelik in
Habā
durch Zeugnisse von Betroffenen und Angehörigen von Gewalt gegen Frauen. Den Erinnerungen an das Unerträgliche stellt sie Bilder entgegen, die zu Abgründen werden: Schwarzweiß-Aufnahmen von Landschaften, deren Weite schwer erträglich ist, Fische, deren Kiemen sich kaum merklich bewegen. Dann ein Sofa, Blumen auf der Fensterbank und weiße Wolken am blauen Himmel – die Utopie eines unversehrten Lebens kommt nur gemalt daher, in Farbe. (Eva Königshofen)
Kamera: Raquel Fernández Núñez AEC
Schnitt: Sara Fattahi
Originalton: Lara Zakhour, Maitane Carballo Alonso
Sounddesign: Nicolas Tsabertidis
Weitere Credits: Tonmischung: Nicolas Tsabertidis
Produzent:innen: Rebeca Sánchez López, Helin Çelik
Produktion: Kepler Mission Films
Weltvertrieb: sixpackfilm
Verleih in Österreich: sixpackfilm
Gefördert von: BMKÖS
Wien Kultur
Zukunftsfonds Republik Österreich
Uraufführung: Viennale 2024
Produktionsformat: digital