Revolving Rounds

Eine sprunghafte Kamerafahrt über ein Feld, in ein Gewächshaus, auf einen historischen Kinoapparat, der 3D-Bilder von Pflanzen projiziert. In diese hinein, eine pointillistische Ebene freilegend. Vom Tag in die Nacht, vom Schnellen zum Langsamen. Ein Travelling ins Wesen des Kinos, wie bei Michael Snow.

Eine sprunghafte Kamerafahrt über ein sonnenbeschienenes Feld, in ein Gewächshaus und auf einen historischen Kinoapparat, der 3D-Bilder von Pflanzen projiziert. Dann weiter durch das kreisende Lamellenraster der Apparatur „in“ das Bild hinein auf die Gewächse zu, bis eine pointillistische Ebene freigelegt wird. Es ist eine Fahrt vom Großen ins Kleine, vom Tag in die Nacht, vom Schnellen zum Langsamen, ins Innere des Kinos und der Dinge: ein Nachvollzug der (Dis-)Kontinuität zwischen analogem (Film-)Bild und gefilmter Natur. Man denkt an den ausgedehnten Zoom in Michael Snows Wavelength und an Godard, der sagte, das Kino sei in seiner Frühzeit ein wissenschaftliches Instrument gewesen. Hier wird es wieder zu einem, entlang dieses Travelling, das wie ein Mikroskop Phänomene vergrößert, die zuvor nicht sichtbar waren. (Philipp Stadelmaier)