
Harvest
Spielfilm, UK/DE/GR/FR/US 2024, DCP, 131 min, OmdU
Ein Dorf verschwindet. Doch wer trägt die Schuld am Untergang der mittelalterlichen Gemeinschaft, die in ein paar Steinhäusern ihr karges Dasein fristet? Ist es der Außenseiter Walter, der sich als Freund des Gutsherrn den Bauern angeschlossen hat? Ist es der durchs Land reisende Kartenmaler? Oder sind es doch die Fremden, die nach dem Brand der Scheune an den Pranger gestellt werden? Athina Rachel Tsangaris erster englischsprachiger Film nach dem Bestseller von Jim Crace, gedreht auf grobkörnigem 16mm-Material, ist ein in grandiosen Bildern gemalter Abgesang: Das pastorale Idyll wird zur puren Halluzination.
Während die Männer und Frauen im Dorf ihrer gewohnten Arbeit nachgehen und die Ernte einbringen, streift Walter Thirsk (Caleb Landry Jones) traumwandlerisch über die angrenzenden Wiesen. Die Nachbarn mögen von der Natur leben, Walter lebt mit ihr. Er weiß, wie eine Baumrinde schmeckt und wie sich der Wind anfühlt, vor allem aber hat er das Staunen noch nicht verlernt. Doch dann brennt eines Nachts die Scheune – als erstes Zeichen des Untergangs.
Doch wer trägt die Schuld am Verschwinden der mittelalterlichen Gemeinschaft, die in ein paar versprengten Steinhäusern ihr karges Dasein fristet? Ist der es der Außenseiter Walter, der sich vor einiger Zeit den Bauern angeschlossen hat? Ist es der eines Tages mit dem Gutsherrn (Harry Melling) auftauchende Kartenmaler (Arinzé Kene), der das Land zu vermessen beginnt? Oder sind es doch die drei Fremden, die nach dem Brand gefangen und an den Pranger gestellt werden?
Harvest
, der erste englischsprachige Film von Athina Rachel Tsangari, erzählt vom Niedergang als scheinbar unausweichlichem Schicksal: Die in den fernen Städten voranschreitende Industrialisierung wirft ihre Schatten voraus, indem die Aristokraten, die hoch zu Ross in den Dörfern einreiten, ihr Land einer brutalen Modernisierung unterziehen. Unzählige Schafe statt ein paar Menschen, lautet die Devise. Unter dem äußeren Druck wird auch der innere Zusammenhalt zusehends brüchig.
Harvest
, entstanden nach dem gleichnamigen Bestseller von Jim Crace und gedreht auf grobkörnigem 16mm-Material, ist ein in grandiosen Bildern gemalter Abgesang: Bei Tsangari wird das pastorale Idyll zur puren Halluzination. (Michael Pekler)
Buch: Joslyn Barnes, Athina Rachel Tsangari
Darsteller:innen: Caleb Landry Jones, Harry Melling, Rosy McEwen, Arinzé Kene, Thalissa Teixeira, Frank Dillane
Kamera: Sean Price-Williams
Schnitt: Matt Johnson, Nico Leunen
Musik: Nicolas Becker, Ian Hassett, Caleb Landry Jones, Lexx
Sounddesign: Nicolas Becker, Andrea Ferrara, Linda Forsén
Szenenbild: Nathan Parker
Kostüm: Kirsty Halliday
Produzent:innen: Joslyn Barnes, Marie-Elena Dyche, Viola Fügen, Rebecca O'Brien, Athina Rachel Tsangari
Produktion: Sixteen Films (UK)
Koproduktion: Louverture Films (US), Match Factory Productions (DE), Haos Film (GR), Why Not Productions (FR)
Weltvertrieb: The Match Factory
Verleih in Österreich: Stadtkino Filmverleih
Uraufführung: Internationale Filmfestspiele Venedig Wettbewerb 2024
Österreichische Erstaufführung: Viennale 2024
Kinostart: 25.04.2025
Produktionsformat: digital