Diagonale
Diagonale
Diagonale
Diagonale
Festival des österreichischen Films
27. März - 1. April 2025, Graz

FilmprogrammRegisseur:innen | Spielplan

 

Samstag, 29.03.
14:45 Uhr, Annenhof Kino 6
Sonntag, 30.03.
17:30 Uhr, Rechbauer

Austroschwarz

Dokumentarfilm, AT 2025, DCP, 98 min, OmeU

Schwarze Österreicher:innen sind nicht nur mit exotischen Zuschreibungen und Vorurteilen konfrontiert, sondern erhalten immer wieder ungewünschte Aufmerksamkeit. Im Spiel mit Kindern, in Gesprächen mit Psychologinnen und mit dem klugen Rat seines Vaters über die Suche nach Wahrheiten im Gepäck erzählt Mwita Mataro als Protagonist und Co-Regisseur über Kindheitserinnerungen vom Fuschlsee, erinnert an die Tötung Marcus Omofumas und berichtet von seinem Überdruss an antirassistischen Kunstprojekten

Ein Modell in der Größe eines Wohnzimmertischs: eine kleine Welt mit Häusern, einem Berg, Büschen, Zäunen, einem Kino. In dieser Welt leben grüne Wesen. Und ganz wenige blaue. Wann immer die blauen Wesen rausgehen möchten, ins Kino etwa, müssen sie sich grün anmalen. Das ist die einzige Regel, die Mwita Mataro sich und seinen Mitspieler:innen, alle österreichische Kinder mit dunkler Hautfarbe, mitgibt. Denn schwarze Österreicher:innen sind aufgrund ihrer Hautfarbe mit exotischen Zuschreibungen und Vorurteilen konfrontiert, bekommen eine besondere Form der Aufmerksamkeit.

Austroschwarz kehrt immer wieder zu den Kindern und zum Spiel zurück und greift dieses Motiv auf. Mwita Mataro, Co-Regisseur und Protagonist des Films, wurde in Salzburg geboren und ist schwarzer Österreicher. Er hat wunderschöne Kindheitserinnerungen vom Fuschlsee. Die Tötung Marcus Omofumas durch österreichische Polizisten 1999 erlebte er mit 27 Jahren. Als Rechtsextremist:innen während der Covid-Pandemie demonstrierten, erleidet er Angstattacken.

In seinem klug inszenierten Film trifft Mataro österreichische Politiker:innen und Psycholog:innen mit schwarzer Hautfarbe und berichtet davon, welche Gefühle es auslöst, immer wieder auf die Hautfarbe reduziert zu werden. Klug ist der Film aber vor allem deshalb, weil er seinen eigenen Entstehungsprozess mitreflektiert und die Frage stellt, wie eine andere Perspektive auf schwarze Menschen in Österreich aussehen könnte. Mataros Vater wünscht sich, dass der Film des Sohnes sich den gesellschaftspolitischen Wahrheiten widmet. Dieser wiederum findet: „Zu rosig soll’s auch nicht sein.“ Und mischt in Austroschwarz einen höchst stimmigen, humanistischen Farbton. (Anna Katharina Laggner)  

Regie: Mwita Mataro, Helmut Karner
Buch: Mwita Mataro, Helmut Karner
Kamera: Jasmin Schwendinger
Schnitt: Christin Veith
Originalton: Cristi Iorga
Musik: Nicola Mpunga aka Kimyan Law
Sounddesign: Eli Frauscher, Lukas Benedicic
Szenenbild: Lara Rabitsch
Weitere Credits: Junior Produzentin: Andrea Elaiza Arnold; Animation Director: Vladimir Savic; Colorist: Andi Winter
Produzent:innen: Stephan Herzog
Produktion: Verein one earth – one daham
Verleih in Österreich: Filmladen
Gefördert von: CINE ART
Stadt Wien MA 7
Land Niederösterreich Kultur
Film Commission Graz
Zukunftsfonds der Republik Österreich
Otto Mauer Fonds
Make Me Smile International
Uraufführung: Diagonale '25
Kinostart: 23.05.2025
Produktionsformat: digital

 

Consent Management Platform von Real Cookie Banner