Es wird immer Ärger

Muss ich einfach nur hart arbeiten, damit ich alles erreichen kann, was ich will? Als sie aus Österreich nach Kolumbien zurückkehrt, reflektiert eine Künstlerin aus dem Off über soziale Verhältnisse, die Dominanz von westlichen Perspektiven, Narrative von Glück und alltägliche Bedürfnisse.

Habe ich Klassenbewusstsein erreicht, wenn ich als Armutstouristin unterwegs bin? Alltägliche Impressionen vermischen sich mit dokumentarischen und gestellten Szenen. Orangen werden in einen Pool geworfen, in einer Wohnung pflegen drei Frauen zwischen 45 und 92 ihre Körper und werden in ein Kunstprojekt einbezogen: Sie nähen ein Zelt, das als Schutzraum dient. Dazwischen, zu Bildern von Schafen, meldet sich die Psychose, die sich bunt im Kreis dreht. Alles ist in Bewegung – auch die Landschaft, wenn der Klimawandel sie überflutet. Im Traum erscheint eine queere Person, die von Kokain spricht. Mit Handelsgeschäften lassen sich auch Einladungen in angesehene Galerien erkaufen, und die Künstlerin aus Cali kann die von Netflix geprägten Erwartungshaltungen gegenüber Kolumbien bespielen. Diana Barbosa Gils wilder Ritt trifft die wunden Punkte unserer gegenwärtigen (Kunst-)Welt. (Bianca Jasmina Rauch)